Migration
Die IG Metall – eine Heimat für alle

Mehr als 500 000 Metallerinnen und Metaller haben einen Migrationshintergrund. Eine neue Studie zeigt: Viele von ihnen sind stark engagiert – im Betrieb und in der IG Metall.

16. August 202316. 8. 2023


Ohne sie wäre die IG Metall deutlich kleiner: Über eine halbe Millionen unserer Mitglieder haben eine Migrationsgeschichte. Heißt: Sie selbst oder mindestens ein Elternteil hatten bei Geburt keinen deutschen Pass.

Die IG Metall hat den Migrationshintergrund ihrer Mitglieder bereits 2016 untersucht – als eine der ersten Großorganisationen in Deutschland. Nun liegt die Neuauflage der Studie vor.

Die wichtigsten Ergebnisse:

  • Die Vielfalt der Arbeitswelt spiegelt sich in der Mitgliedschaft wieder. In den Branchen der IG Metall haben derzeit 29 Prozent der Beschäftigten einen Migrationshintergrund. Bei den IG Metall-Mitgliedern in den Betrieben sind es 27 Prozent
  • Viele der migrantischen IG Metall-Mitglieder sind in Betriebsräten oder gewerkschaftlich aktiv. Rund 21 Prozent der IG Metall-Betriebsratsmitglieder haben einen Migrationshintergrund. In der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) sind es 26 Prozent. Und unter den IG Metall-Mitglieder mit Gewerkschaftsfunktion (z.B. Vertrauensleute, Mitglied in Tarifkommission) haben 29 Prozent eine Migrationsgeschichte.
  • Regional gibt es große Unterschiede: Im IG Metall-Bezirk Bayern haben 30 Prozent der Mitglieder eine Migrationsgeschichte, in Baden-Württemberg 39 Prozent. Im Bezirk Küste trifft das auf 16 Prozent der Mitglieder zu, Im Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen auf 10 Prozent. Auch hier spiegelt sich die allgemeine Bevölkerungsstruktur in der Mitgliedschaft wieder.
  • Unter den Mitgliedern mit Migrationshintergrund haben 19 Prozent familiäre Wurzeln in der Türkei. Dahinter folgen Kolleginnen und Kollegen mit Verbindung zu Polen (12 Prozent), zur Russischen Föderation und Kasachstan (beide 9 Prozent) und zu Italien (8 Prozent).
  • Weit über zwei Drittel der Mitglieder mit Migrationshintergrund haben einen deutschen Pass – ein deutlich größerer Anteil als in der Gesellschaft insgesamt.

Wichtig für die Zukunft der IG Metall: Gerade unter Beschäftigten aus Osteuropa können wir noch viele neue Mitglieder gewinnen. Knapp 300 000 Menschen aus Polen, Tschechien, Rumänien und Bulgarien arbeiten in den IG Metall-Branchen. Erst 12 000 von ihnen sind Mitglieder (Stand 2022).

Die zentralen Ergebnisse der neuen Migrationsstudie haben wir in der Präsentation in diesem Artikel zusammengefasst.

Darüber hinaus haben wir Ansprachematerial und Videos für die Ansprache osteuropäischer Kolleginnen und Kollegen erstellt.

Präsentation zu Migrationsstudie

Neue Daten zum Migrationshintergrund unserer Mitglieder (Kurzfassung)

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