Tarifverträge und Betriebsräte, die die Einhaltung von Tarifverträgen überwachen, wirken sich positiv auf die Entgelte von Ingenieurinnen und Ingenieuren aus. Sie sind neben Alter, Betriebsgröße, Osten oder Westen einer der wichtigsten Faktoren für die Höhe des Einkommens. Die aktuelle Auswertung der WSI-Lohnspiegel-Datenbank zeigt: Im Schnitt bezahlen tarifgebundene Unternehmen 17 Prozent mehr Geld.
Ingenieurinnen verdienen im Schnitt neun Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen – auch wenn der Abstand zu deren Einkommen geringer ausfällt als in vielen anderen Berufen. Insgesamt verdienen Frauen in Deutschland brutto rund 18 Prozent weniger als Männer.
Für Ingenieurinnen und Ingenieure in der Metall- und Elektroindustrie gilt laut Tarifvertrag im Westen die 35-Stunden-Woche, im Osten die 38-Stunden-Woche. Die individuelle regelmäßige wöchentliche Arbeitszeit kann für einzelne Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer abweichen. Sie haben dann Anspruch auf eine dieser Arbeitszeit entsprechende Bezahlung.
Bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern im Homeoffice kann fast die Hälfte (sehr) oft nicht mehr abschalten. Das sind 10 Prozentpunkte mehr als im Homeoffice vor Corona. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des DGB-Index Gute Arbeit.
Überlange Arbeitszeiten von bis zu 48 Stunden in der Woche kommen bei 13 Prozent der mobil arbeitenden Beschäftigten vor. Darüber hinaus sind fast ein Drittel der Beschäftigte im Homeoffice (sehr) häufig unbezahlt für ihren Arbeitgeber tätig.
Vor zu langen Arbeitszeiten schützen Tarifverträge. Sie sichern auch die Bezahlung geleisteter Arbeitszeit. Um die negativen Effekte im Homeoffice zu regulieren, ist eine Betriebsvereinbarung auf der Grundlage eines Tarifvertrages sinnvoll.
Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Institut in der Hans-Böckler-Stiftung (WSI) hat auf Basis einer 38-Stunden-Woche die Einkommen von mehr als 50.000 Ingenieurinnen und Ingenieuren in verschiedenen Branchen der IG Metall ausgewertet.
Die Flyer mit den Ingenieurgehältern beziehen sich auf die IG Metall-Bezirke Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Küste sowie Berlin-Brandenburg-Sachsen. Die Flyer listen transparent die Entgeltgruppen für Ingenieurinnen und Ingenieure entsprechend der Tarifverträge für die Metall- und Elektrobranche auf. Außerdem zeigen sie das Gehaltsplus in tarifgebundenen Betrieben und den Entgeltabstand zwischen Frauen und Männern.
Mit dem Lohn- und Gehaltscheck der WSI-Lohnspiegel-Datenbank können Ingenieurinnen und Ingenieure in wenigen Schritten kostenlos ihr Gehalt vergleichen. Für die individuelle Vergleichsberechnung werden neben dem Berufsfeld beispielsweise Berufserfahrung, Arbeitsort und Betriebsgröße berücksichtigt.
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