Ihr bildet zurzeit einen 20-jährigen Iraner zum Kfz-Mechatroniker aus und einen 21-jährigen Kosovaren zum Karosseriebauer. Warum?
Alexander Hengst: Für den offenen Ausbildungsplatz im Karosseriebau haben wir niemand gefunden. Den Geflüchteten hat uns dann ein Verein empfohlen, der sich um Jugendliche mit Vermittlungsproblemen kümmert. Den anderen Azubi hat die Arbeitsagentur geschickt. Beide haben zur Probe gearbeitet und waren gut – bis auf die Sprachprobleme. Wir haben dafür gesorgt, dass sie Nachhilfeunterricht erhalten. Den bekommen auch Deutsche, die Schwächen haben, etwa in Mathematik.
Wie sehen ihre Perspektiven aus?
Der Karosseriebauer hätte sehr gute Chancen bei uns. Wir können nicht allen Ausgelernten eine Übernahme garantieren, aber gute Mechatroniker werden überall händeringend gesucht. Gerade das Handwerk hat große Probleme, Fachkräfte zu finden, und in den nächsten Jahren verschärft sich das Problem, weil viele Ältere ausscheiden.
Können Geflüchtete dazu beitragen, es zu lösen?
Das könnten sie. Wir würden auch gern noch einige einstellen. Das Problem dabei ist der unsichere Aufenthaltsstatus. Es gibt anerkannte, nicht anerkannte und nur geduldete Geflüchtete. Die Handwerksbetriebe, die sie ausbilden, brauchen Planungssicherheit. Wer einen festen Arbeitsplatz hat, braucht Schutz vor Abschiebung und muss dauerhaft bleiben können. Da ist die Politik gefordert.