Nadine Boguslawski: Als IG Metall sind wir politisch und finanziell gut aufgestellt. Stabilität ist in diesen unsicheren Zeiten ein hohes Gut. Daher freue ich mich, die Herausforderungen anzugehen.
Ja, in der Tat. Bei den Neuaufnahmen verzeichnen wir so viel Zulauf wie seit Langem nicht mehr. Die Rekordzahl von 129 348 Eintritten wurde in den vergangenen zehn Jahren nur 2018 übertroffen. 2023 entschlossen sich 10,1 Prozent mehr Menschen zu einem IG Metall-Beitritt als im Vorjahr. Der starke Zulauf an neuen Mitgliedern stärkt unsere stabilen Finanzen – und letztlich unsere Handlungsmacht.
Unsere Beitragseinnahmen sind 2023 weiter gestiegen, sie haben mit rund 620 Millionen Euro einen neuen Spitzenwert erreicht. Nach den Jahren der Coronapandemie hat sich damit das Beitragsniveau endgültig stabilisiert.
Der Löwenanteil fließt in die Fläche für die Arbeit in den Betrieben und zahlreichen Branchen. Das ist elementar: Die Geschäftsstellen der IG Metall sind der erste Anlaufpunkt für unsere Mitglieder, sie arbeiten eng mit den Vertrauenskörpern der IG Metall in den Betrieben und den Betriebsratsgremien zusammen. 2023 haben wir insgesamt 222 Millionen Euro für die Geschäftsstellen bereitgestellt, sechs Millionen Euro mehr als im Jahr 2022. Das unterstreicht die Ausrichtung unserer Arbeit: Die IG Metall ist da, wo ihre Mitglieder arbeiten und leben. Wir unterstützen unsere Mitglieder vor Ort in den Betrieben. Und diese Arbeit werden wir auch weiterhin intensivieren.
Wir haben uns entschieden, dass unsere 147 Geschäftsstellen zusätzliche Finanzkraft zur Betreuung und Gewinnung von Mitgliedern vor Ort erhalten. Darüber hinaus ist und bleibt Bildungsarbeit eine Kernaufgabe unserer Gewerkschaftsarbeit. Unsere Mitglieder, Betriebsrätinnen und Betriebsräte, Vertrauensleute, Jugendvertreterinnen und -vertreter sowie Schwerbehindertenvertreterinnen und -vertreter werden bestmöglich auch bei ihrer Aus- und Weiterbildung unterstützt. Ähnlich wie im Vorjahr haben wir im vergangenen Jahr 31 Millionen Euro für die Bildungsarbeit aufgewendet. Bildungsarbeit ist ein Schlüssel, um die Gewerkschaftsarbeit der Zukunft zu entwickeln.
Wir helfen durch unsere Satzungsleistungen, etwa mit unserem Streikgeld oder unserer Unterstützung in besonderen Notlagen, bei Sterbefällen oder Freizeitunfällen. Zudem finanzieren wir mittelbar über den DGB den Rechtsschutz in arbeits- und sozialrechtlichen Fragen für unsere Mitglieder. Insgesamt wenden wir im Jahr 2023 rund 23 Millionen Euro für Unterstützungsleistungen für Rentner sowie bei Sterbe- oder Notfällen und Freizeitunfällen auf.
Richtig. Jedes Jahr führt die IG Metall von ihren Beitragseinnahmen 15 Prozent den Rücklagen zu. Diese Mittel stehen in späteren Jahren der Streikkasse zur Verfügung. Unser oberstes Ziel ist es, die Kampf- und Handlungsfähigkeit der IG Metall aufrechtzuerhalten. Unter dieser Maßgabe führen wir die Streikkasse. Die Arbeitgeber müssen wissen: Wir sind jederzeit streikfähig.
Melde dich jetzt an, um alle Inhalte auf dieser Seite und im Aktivenportal zu sehen