6. Februar 2025
Europäische Industriepolitik
Für einen echten „Clean Industrial Deal“ in Europa
Über 6000 Teilnehmende aus vielen europäischen Industriegewerkschaften machten am 5. Februar Druck auf die EU-Kommission. Diese muss mit ihrem „Clean Industrial Deal“ die richtigen Weichen stellen, für eine starke europäische Industrie mit guten Arbeitsplätzen. Auch die IG Metall war vor Ort.

Investitionen, bezahlbare Energie, Weiterbildung: das braucht eine zukunftsfähige Industrie und das fordert die IG Metall in ihrem 11-Punkte-Plan. Die Politik muss jetzt handeln, in Deutschland – aber auch in Europa. Denn die europäischen Industrien sind eng verknüpft.

Am 5. Februar kamen deshalb über 6000 Kolleginnen und Kollegen zahlreicher europäischer Industriegewerkschaften zum Aktionstag für gute und sichere Industriearbeitsplätze zusammen. Mit dabei: viele Metallerinnen und Metaller. Aufgerufen hatte IndustriAll Europe, der Verband der Industriegewerkschaften Europas. Die Kolleginnen und Kollegen versammelten sich im Herzen von Brüssel, in direkter Nähe zur EU-Kommission.

Diese will am 26. Februar ihren „Clean Industrial Deal“ vorstellen. Ein großer Plan für eine saubere Industrie? Klingt zunächst gut, doch schaut man genau hin, stehen dahinter vor allem: unzureichende Investitionen und hilfloses Zusehen bei der Deindustrialisierung Europas.

 

Für eine klare europäische Industriestrategie

Das wollen die Beschäftigten und ihre Gewerkschaften nicht hinnehmen. Sie fordern eine klare europäische Industriestrategie. Und Ralf Reinstädtler, geschäftsführendes Vorstandmitglied der IG Metall, machte auf der Bühne deutlich: „Der Verlust von guten Industriearbeitsplätzen ist kein nationales Problem, sondern geht alle europäischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer an. Deswegen brauchen wir jetzt Investitionen in eine moderne Infrastruktur, in nachhaltige Produkte und in bezahlbare Energie. Wir müssen alles tun, um Wertschöpfung in Europa zu halten – und neue Jobs und neue Industrien hier anzusiedeln! Unsere klare Forderung an Politik und Unternehmen lautet deshalb: Arbeitsplätze erhalten, Zukunft gestalten!“

Gemeinsam drängen die europäischen Gewerkschaften auf Sofortmaßnahmen zur Verhinderung einer Deindustrialisierung Europas und formulierten fünf Investitionsforderungen für einen echten „Clean Industrial Deal“:

Jürgen Kerner, zweiter Vorsitzender der IG Metall und Vizepräsident von IndustriAll Europe, betont: „Wir brauchen jetzt Investitionen in die Industrie in Europa. Es geht um den Industriestandort Europa und es geht um Millionen von Jobs, die wir entwickeln und halten müssen. Wir kämpfen für unseren Industriestandort. Deshalb brauchen wir eine starke europäische Bewegung.“

 

Neben europäischen Maßnahmen braucht es auch nationalen Einsatz für die Industrie. Die neue Bundesregierung muss schnell und entschlossen handeln, die Bedingungen für die Industrie verbessern und soziale Sicherheit im Wandel garantieren. Deshalb ruft die IG Metall zum Aktionstag für Industrie und Beschäftigung am 15. März auf.


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