2. November 2022
Präsidentschaftswahlen in Brasilien
Lulas Sieg über Bolsonaro lässt hoffen
Der Sieg von Lula da Silva bei den Präsidentschaftswahlen in Brasilien ist auch ein Sieg der Gewerkschaftsbewegung. Damit verbunden ist die Hoffnung für das weltweite Klima und die Armen in Lateinamerika.

Am 30. Oktober 2022 fand die zweite Runde der brasilianischen Präsidentschaftswahlen zwischen Jair Bolsonaro, dem amtierenden Präsidenten, und Luiz Inácio Lula da Silva statt. Nach einem Wahlkampf, der von Hassreden und Desinformation geprägt war, und einem Wahltag, an dem versucht wurde, die Stimmabgabe in den Lula-freundlichsten Regionen zu erschweren, gewann Lula mit 50,9 Prozent der Stimmen vor Bolsonaro mit 49,1 Prozent.

Das Ergebnis zeigt die tiefe Polarisierung in Brasilien, die durch die vierjährige radikale und rassistische Politik von Jair Bolsonaro verursacht wurde. Monatelang hatte er die Möglichkeit eines Wahlbetrugs angedeutet und damit die Glaubwürdigkeit des brasilianischen Wahlsystems untergraben.

Vielleicht deswegen und um Zweifel wegzuräumen, erkannten viele institutionelle Vertreter Brasiliens sowie zahlreiche ausländische Präsidenten und internationale Institutionen schnell die Legitimität der Wahl an und gratulierten Lula da Silva zum gewählten Präsidenten.

Die Wahl Lulas ist eine besonders gute Nachricht für die Gewerkschaftsbewegung und für die Demokratie in Brasilien, Lateinamerika und sogar weltweit. In seiner Rede nach gewonnener Wahl betonte er seine Absicht, das Land zu versöhnen und die Gewalt zu bekämpfen. Diese war in den letzten Jahren durch die Politik seines Vorgängers, den Kauf und die Nutzung von Waffen zu erleichtern, gefördert worden. Lula kündigte seinen Willen an, für alle zu regieren und versicherte, dass Brasilien kein gespaltenes, sondern nur ein Volk sei. Auch viele junge Menschen erhoffen sich von ihm ein besseres Leben bzw. eine sicherere Zukunft.


Lulas politisches Programm wird sich auf folgende Themen konzentrieren:


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