2005, 2009, 2013, 2015, 2019: So oft wie Angela Merkel (CDU) hat wohl noch keine Politikerin auf IG Metall-Gewerkschaftstagen gesprochen. Auch diesmal folgte die Bundeskanzlerin der Einladung und reiste nach Nürnberg.
Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, lobte Merkel in einer kurzen Begrüßungsrede als verlässliche Ansprechpartnerin. „Uns einen Grundüberzeugungen als Demokraten: die Achtung der Menschenwürde und klare Ablehnung von Rassismus“, sagte Hofmann. Er formulierte aber auch eine Forderung: „Investitionen in die Zukunft dürfen nicht der schwarzen Null geopfert werden.“
Zu Beginn ihrer Rede dankte Merkel den anwesenden Metallerinnen und Metallern für ihr Engagement gegen Ausgrenzung und Intoleranz. Sie betonte den Wert der Tarifbindung als Grundpfeiler der sozialen Marktwirtschaft.
Applaus erntete sie mit dem Bekenntnis, sie sei zum Handeln bereit, um qualifizierte Beschäftigung in den Betrieben zu erhalten. Sie habe auch nicht die positive Wirkung vergessen, die das erweiterte Kurzarbeitergeld bei der Bewältigung der Krise 2009 gespielt habe.
Weniger Zuspruch erhielt Merkel beim Thema Investitionen. Der IG Metall-Forderung nach einer Abkehr von der Politik der „schwarzen Null“ erteilte die Kanzlerin eine Absage. Das Problem seien nicht fehlende Mittel, sondern „elend langsame“ Planungs- und Genehmigungsverfahren.
Die IG Metall wirbt dagegen für eine staatliche Investitionsoffensive – für Schienenwege, Stromtrassen, Ladestationen für E-Autos und andere Infrastrukturmaßnahmen.