Delegierter beim Gewerkschaftstag war ich zum ersten Mal 1999. Das ist ein ganz wichtiges Beschlussgremium, die Basis der Demokratie in der IG Metall, wo wir als Delegierte viel bewegen und gestalten können. Wir bringen dort Anträge unserer Delegiertenversammlung vor Ort ein – und lehnen auch mal Anträge ab.
Bernd Feuerpeil; Foto: IG Metall
Wir als Delegierte der IG Metall-Geschäftsstelle Koblenz haben drei Anträge formuliert. Einen davon habe ich mit angestoßen: Die IG Metall soll sich für Renten einsetzen, die den Lebensstandard im Alter sichern: gesetzliche Rente ab 65 Jahren, mindestens 53 Prozent des letzten Nettos, zusätzliche obligatorische Betriebsrenten, Mindestrente ohne Bedürftigkeitsprüfung, Wiedereinführung der gesetzlichen Förderung der Altersteilzeit – und die abschlagsfreie Rente mit 60 bei 40 Beitragsjahren. Es ist schlicht und ergreifend eine Sauerei, wenn Beschäftigte, die die vorgezogene Rente nach 45 Versicherungsjahren beantragen, dann nicht nur mit Rentenabschlägen bis 65 Jahre sondern sogar bis 67 Jahre belastet werden, also im schlimmsten Fall mit minus 14,4 Prozent. Das wollen viele Menschen bei mir in der Rentenberatung gar nicht glauben und empfinden dies als regelrechte Abzocke. Das müssen wir als IG Metall angehen, gerade weil uns mit der Transformation ein großer Umbruch in den Betrieben bevorsteht.
Von der Transformation ist mein Betrieb, Aleris in Koblenz, besonders betroffen. Als Aluminiumhersteller sind wir ein energieintensiver Betrieb. Die Frage ist: Wie erhalten wir trotz Energie- und Klimawende noch industrielle Wertschöpfung? Die IG Metall bearbeitet dieses Thema gerade intensiv. Da uns die IG Metall bei Aleris in der Vergangenheit stark unterstützt hat, will ich nun auch meine Erfahrung, meine Kenntnisse und auch meine Zeit noch stärker der IG Metall zur Verfügung stellen - und kandidiere deshalb beim Gewerkschaftstag für den Vorstand der IG Metall, als ehrenamtliches Vorstandsmitglied.