22. Oktober 2023
Gewerkschaftstag 2023
So startet der Gewerkschaftstag
Der Gewerkschaftstag 2023 der IG Metall hat begonnen. Die IG Metall beschließt dort ihr Arbeitsprogramm für die kommenden vier Jahre. Wie die Eröffnung lief – und was Vizekanzler Robert Habeck den Delegierten sagte.

Mehr als 530 Anträge zur Abstimmung, dazu die Wahl des neuen Vorstands: Der Gewerkschaftstag 2023 hält viel Arbeit für die 421 gewählten Delegierten bereit.

Seit heute Nachmittag (22. Oktober) läuft der große, alle vier Jahre stattfindende Kongress der IG Metall. Dieses Mal in Frankfurt am Main.

Unter dem Motto „Zeit für Zukunft“ wird die IG Metall dort ihr Arbeitsprogramm für die kommenden vier Jahre beraten und beschließen. Am Montag (23. Oktober) stellt sich außerdem die neue Führungsspitze um Christiane Benner und Jürgen Kerner zur Wahl.

„Alle Mitglieder der IG Metall sind durch euch, liebe Kolleginnen und Kollegen, hier vertreten“, sagte Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, zur Eröffnung. Der Gewerkschaftstag sei damit ein „Symbol für gelebte Demokratie“.

Jörg Hofmann, der scheidende Erste Vorsitzende der IG Metall, betonte die Bedeutung des Gewerkschaftstags 2023: „Gewerkschaftstage müssen Antworten für das Hier und Heute finden.“ Seit dem letzten Gewerkschaftstag habe sich in der Welt enorm viel verändert. Nun gehe es darum, den „Pfad einer sozialen, ökologischen und demokratischen Transformation weiter zu festigen.“
 

Jörg Hofmann auf dem 25. Gewerkschaftstag der IG Metall in Frankfurt.

Jörg Hofmann auf dem Gewerkschaftstag in Frankfurt.


Vizekanzler wirbt für Veränderung

Prominente Gäste am Eröffnungstag: Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).

Habeck unterstrich bei der Eröffnungsveranstaltung die Bedeutung der IG Metall für das Gelingen der industriellen Transformation in Deutschland: „Wir befinden uns in herausfordernden Zeiten. Die große Aufgabe der Transformation verlangt von uns Veränderung und Gestaltung.“ Dafür brauche es eine starke Sozialpartnerschaft und starke Gewerkschaften, die für eine starke zukunftsorientierte Industrie und sichere Arbeitsplätze eintreten.

Habeck warb für Veränderungswillen in der deutschen Industrie und im Land insgesamt: „Wir sollten nicht auf der Seite derjenigen stehen, die den Kopf in den Sand stecken, denn sonst werden andere den Wohlstand der Zukunft schaffen.“

Er wolle die Industrie – auch Branchen wie Stahl oder Aluminium – in Deutschland erhalten, so der Wirtschaftsminister weiter. Damit spielte er an auf den seit Monaten geführten Streit um einen Brückenstrompreis für die energieintensive Industrie. Habeck unterstützt diesen Plan.


Brücke in die Zukunft

Auch die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi sprach sich in ihrer Rede für eine Verlängerung der Strompreisbremsen mit einem verlässlichen, wettbewerbsfähigen Brückenstrompreis für die energieintensive Industrie aus: „Wir wollen eine Zukunft mit einer starken, einer klimaschonenden Industrie. Aber ohne diese Brücke werden wir den Umbau hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft nicht schaffen.“

Um Deutschland wieder auf Modernisierungskurs zu bringen und zukünftigen Wohlstand zu sichern, müsse der Staat jetzt handeln. „Dabei müssen wir es wie die US-Regierung machen und klar sagen: Geld vom Staat gibt es nicht ohne Gegenleistung“, sagte Fahimi. Unsere Bedingungen sind: Tariflöhne, Standort- und Investitionszusagen!“


Höchstes Gremium der IG Metall

Der Gewerkschaftstag der IG Metall läuft noch bis Donnerstag, 26. Oktober. Er ist das höchste beschlussfassende Organ der IG Metall. Demokratisch gewählte Delegierte – ganz überwiegend ehrenamtlich tätige Mitglieder der IG Metall – entscheiden über Aufgaben, Ziele und Schwerpunkte der nächsten vier Jahre.

In den zur Debatte stehenden Anträgen geht es vor allem um die Gestaltung der Energie- und Mobilitätswende, die Sicherung von Beschäftigung und Sozialstaat und um Fragen der Tarifpolitik und der betrieblichen Mitbestimmung.

Am Montag (23. Oktober) steht die Wahl des neuen Vorstands auf der Tagesordnung. Anschließend beginnt die Antragsberatung, unterbrochen vom Zukunftsreferat der neu gewählten Ersten Vorsitzenden am Dienstag (24. Oktober), dem Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz und dem Besuch von Arbeitsminister Hubertus Heil am Mittwoch (25. Oktober).

 


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