Ellen Schneider (23) arbeitet bei Gea Westfalia als Werkstoffprüferin und Henri Röttger (21) als Werkzeugmechaniker bei Miele in Gütersloh. Ellen war in der Jugend- und Auszubildendenvertretung (JAV) aktiv und unterstützt die IG Metall Gütersloh-Oelde jetzt in der Jugendbildung. Henri ist nicht nur JAV-Vorsitzender in Gütersloh, sondern auch Vorsitzender der Gesamtjugend- und Auszubildendenvertretung bei Miele Deutschland.
Ihr seid in der IG Metall aktiv, wie hat das angefangen?
Henri: Direkt zu Beginn meiner Ausbildung bin ich in die IG Metall eingetreten, weil das für mich eine Selbstverständlichkeit ist, wenn man in der Metallbranche arbeitet. Mit der Zeit bin ich immer aktiver geworden.
Ellen: Als ich zur Jugend- und Auszubildendenvertreterin bei GEA Westfalia gewählt wurde, war für mich klar, dass ich auch in die IG Metall eintrete. Eine Freundin hat mich dann mit zum Ortsjugendausschuss genommen und da habe ich angefangen, mich politisch zu engagieren.
Warum seit Ihr Jugend- und Auszubildendenvertreterin und -vertreter geworden?
Ellen: Mir war es schon immer wichtig, mich für andere einzusetzen. In der Schule fing es mit der Schülervertretung und Klassensprecherin an und so war es klar, dass es im Betrieb weitergehen muss.
Henri: Mitgestaltung ist mir wichtig. Ich wollte mich einbringen und auch andere Auszubildende dazu ermutigen, sich an der Gestaltung der Ausbildung zu beteiligen. Wir haben es mit in der Hand, darauf zu achten, dass die Qualität hoch ist und die Ausbildung bei der Digitalisierung nicht hinten rüber fällt.
Ihr seid auch im Ortsjugendausschuss (OJA) aktiv. Was macht Ihr da?
Ellen: Wir treffen uns einmal im Monat mit allen Interessierten. Dafür muss man nicht in ein Amt gewählt sein oder eine bestimmte Funktion erlangt haben. Wir freuen uns über alle, die Lust haben, sich einzubringen und aktiv zu sein. Bei den Treffen tauschen wir uns über die Situation in unseren Betrieben aus, planen Veranstaltungen und machen Aktionen. Es ist immer eine schöne Runde, die zusammen viele verschiedene Dinge umsetzen kann.
Henri: Ich finde die Treffen der jungen IG Metall wichtig, weil dort alle mitmachen können, die Lust haben, sich zu engagieren. Wenn man nicht in der JAV ist, ist es manchmal schwer, an die Infos zu kommen. Im OJA können wir uns regelmäßig austauschen.
Was war Eure schönste Erfahrung mit der IG Metall Jugend?
Ellen: Meine schönste Erfahrung war die Ausbildung zur Referentin bei der IG Metall. Ich habe mehrere Fortbildungen besucht und gelernt, wie man Seminare leitet, mit Gruppen arbeitet und Wissen vermittelt. Dabei habe ich viele Leute aus dem ganzen Land kennengelernt und noch mal ganz neue Sichtweisen auf die Gewerkschaftsarbeit bekommen.
Henri: In der letzten Tarifrunde haben wir bei Miele mit den Auszubildenden Aktionen geplant und gemeinsam gestreikt. Sich gemeinsam für die Forderungen stark zu machen, gemeinsam vors Tor zu gehen und als IG Metall Jugend Miele präsent zu sein, war eine tolle Erfahrung.
Was wünscht Ihr Euch für die Zukunft?
Ellen: Ich wünsche mir, dass der Ortsjugendausschuss noch größer wird und wir noch viele weitere Aktionen durchführen. Für mich wünsche ich mir Zufriedenheit, Weiterentwicklung und Sicherheit ― Ziele, die ich mit der IG Metall teile.
Henri: Ich wünsche mir für die Zukunft, dass allen Auszubildenden klar wird, wie wichtig eine starke Gewerkschaftsbewegung ist und dass wir durch so eine Gemeinschaft noch viel mehr erreichen können.