Marcel Thoma und Björn Kallensee waren als Vertreter der IG Metall Jugend Hannover nach Johannesburg in Südafrika eingeladen. Dort teilten sie ihre Erfahrungen und ihr Fachwissen als Redner für die Gewerkschaften auf dem Sozialdialog zwischen der Europäischen Union und Südafrika. Dabei klärten sie die Delegierten über das duale Ausbildungssystem in Deutschland auf und erklärten, welche Rolle dabei die Gewerkschaften und betrieblichen Arbeitnehmervertreter und -vertreterinnen einnehmen.
Der soziale Dialog wird von der Europäischen Union finanziert und mit mehreren Ländern durchgeführt, sowohl innerhalb der EU als auch mit Ländern, die nicht der EU angehören. Das Ziel ist, dass Vertreter und Vertreterinnen aus Gewerkschaften und Wirtschaft sowie des Staates gemeinsam über Probleme und ihre Lösungen diskutieren. Daraus ergeben sich anschließend konkrete Handlungsanweisungen für die jeweiligen Akteure. Das Ziel des sozialen Dialogs mit Südafrika liegt in der Stärkung der wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zwischen der EU und Südafrika.
Bei der Veranstaltung am 17. Juli in Johannesburg stand die Diskussion über die Schaffung eines dualen Ausbildungssystems im Zentrum. In diesem Zusammenhang wurden im Vorfeld bereits verschiedene Akteure aus Deutschland, Polen und Österreich interviewt und ein Video produziert. Zu den Interviewten zählte auch Marcel Thoma, der in Südafrika über seine Erfahrungen im dualen Ausbildungssystem berichtete.
„Das war eine komplett neue Erfahrung für mich und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, meine Erfahrungen aus meiner Ausbildung zu teilen“, so Marcel Thoma, der seine Ausbildung bei Volkswagen Automobile im Frühjahr erfolgreich beendet hat.
Das Video feierte auf der Veranstaltung des sozialen Dialogs Premiere. Auch wurde es sowohl der Bildungsministerin von Südafrika, Naledi Pandor, als auch dem EU-Botschafter, Dr. Marcus Cornaro, feierlich überreicht.
Nach dem offiziellen gemeinsamen Teil starteten die Workshops. Diese wurden unterteilt nach Gewerkschaften, Arbeitgeber, staatlichen Vertretungen und Bildungsträger. Die Delegation der IG Metall Jugend sprach vor verschiedenen südafrikanischen Gewerkschaften und diskutierte mit ihnen über die Möglichkeiten eines dualen Ausbildungssystems in Südafrika. Dabei fiel schnell auf, dass zwischen Deutschland und Südafrika trotz großer geografischer Entfernung und verschiedener wirtschaftlicher Entwicklungen viele gemeinsame Themen und Problemlagen bestehen.
„Der soziale Dialog bietet eine hervorragende Möglichkeit, sich mit den gewerkschaftlichen Kolleginnen und Kollegen aus anderen Ländern auszutauschen und von den jeweiligen Erfahrungen zu lernen“, sagte Björn Kallensee, Jugendsekretär der IG Metall Hannover. Gerade in den Ausbildungssystemen gibt es generelle Probleme, und dabei können wir gut voneinander lernen.
Schließlich wurden die Ergebnisse der Diskussionen gemeinsam im Plenum zusammengetragen und diskutiert. Alle waren sich einig, dass Diskussion und Dialog mit dieser Veranstaltung nicht enden. Gemeinsam möchte man das Ausbildungssystem in Südafrika stärken und Menschen die Möglichkeit einer guten Ausbildung geben.
Für die Delegation aus Hannover war es eine großartige Erfahrung mit vielen Eindrücken. Auch sie konnten eine Menge von ihren südafrikanischen Kolleginnen und Kollegen lernen. Besonderer Dank gilt den Organisatoren der EU, ohne die eine solche Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.