Die IG Metall Küste hat die Regelung zur Altersteilzeit bei den P S-Werften in Stralsund und Wolgast begrüßt. „Gemeinsam mit der R V-Versicherung und dem Insolvenzverwalter ist es uns gelungen, eine gute und vor allem schnelle Lösung für die Betroffenen zu finden“, sagte Meinhard Geiken, Bezirksleiter der IG Metall Küste. Die rund 100 Werftmitarbeiter bekommen jetzt insgesamt rund 2,7 Millionen Euro ausgezahlt und müssen nicht jahrelang auf ihr Geld warten. Ursprünglich sollten insgesamt zirka 3,8 Millionen Euro in die Insolvenzmasse fließen. „Es ist auch richtig, dass die Versicherung den restlichen Betrag bei der alten Geschäftsführung geltend macht und die Verursacher in Haftung nimmt“, betonte Geiken. Diese Lösung war nur möglich durch eine sehr kooperative Zusammenarbeit zwischen Versicherung, Gewerkschaft und Insolvenzverwalter.
Zuletzt schien den Beschäftigten der P S-Werften nichts erspart zu bleiben. Vor knapp drei Monaten wurde die Insolvenz des Schiffbau-Unternehmens bekannt und damals hätte wohl niemand gedacht, dass die Stimmung in Stralsund und Wolgast noch tiefer hätte sinken können. Dann wurde bekannt: 3,8 Millionen Euro, die die Beschäftigten für ihre Altersteilzeit gespart hatten, sollen sie nicht zurückbekommen, es solle in die Insolvenzmasse fließen, hieß es. „Das angesparte Geld der Beschäftigten war von der Geschäftsleitung offenbar nicht gegen Insolvenz gesichert worden“, erklärte Heiko Messerschmidt, Pressesprecher der IG Metall Küste.
„Das ist ein unfassbares Desaster, wie wir es noch nie erlebt haben“, hatte Meinhard Geiken seine Erschütterung zum Ausdruck gebracht. Der prozentuale Anteil an Arbeitern in Altersteilzeit ist bei den P S-Werften doppelt so hoch wie in anderen Unternehmen. Werftleitung und IG Metall hatten in den vergangenen Jahren dafür geworben, um einem Stellenabbau sozialverträglich zu begegnen.