... Betriebsräte befragt, wie sie die Krise erfahren haben und was sich dringend ändern muss.
Die marktradikale Wirtschaftsweise der letzten Jahrzehnte hat sich auch als unfähig erwiesen, die vor uns liegenden sozialen und ökologischen Probleme in Angriff zu nehmen, Nachhaltigkeit zu ermöglichen und Demokratie zu sichern. Die IG Metall zieht die Konsequenz und macht sich für einen gesellschaftlichen Kurswechsel stark.
Betriebe unter Druck
Die Finanzmarktkrise wird zu Recht nur als Zuspitzung einer lange andauernden Entwicklung empfunden. Schon lange standen die meisten Betriebe unter dem Druck überhöhter Renditeerwartungen. Eine Restrukturierungsmaßnahme folgte auf die andere. Das alles wurde begleitet von ständigen Kämpfen um den Erhalt der Arbeitsplätze.
Die IG Metall möchte verschiedene Aspekte eines gesellschaftlichen Kurswechsels beleuchten. Als erster Schritt wurde ein gutes Dutzend Betriebsrätinnen und Betriebsräte dazu befragt, wie sie die Krise erfahren haben und was sich ihrer Meinung nach dringend ändern muss. Die Ergebnisse sind in der Broschüre „Kurswechsel: Nachgefragt bei Betriebsrätinnen und Betriebsräten“ zusammengefasst worden.
Befragt wurden:
Mehr Mitbestimmung
Einig sind sich alle Befragten darin, dass wir in Deutschland mehr Mitbestimmung in wirtschaftlichen Angelegenheiten brauchen. Das gemeinsame Ziel lautet: Mehr Demokratie in der Wirtschaft. Die Gespräche belegen zugleich, wie stark ökologische Probleme heute die Betriebsräte bewegen: Ökologischer Industrieumbau, Mitbestimmung bei Produkten und Investitionen und „Besser statt billiger“-Strategien mit dem Ziel eines nachhaltigen Wirtschaftens.
Eine Gefahr, die ebenfalls nahezu jede und jeden berührt, ist die Verrohung der Arbeitsbedingungen durch unsichere Beschäftigungsverhältnisse, insbesondere durch Leiharbeit. Aber auch der Leistungsdruck, der Alltagsstress und wachsende psychische Erkrankungen werden immer wieder angesprochen.
Auf einen Blick
Dies sind nur einige wenige Punkte aus der ganzen Bandbreite der Erfahrungen und Ideen, die in den Interviews zur Sprache kommen. Interessierte können sich hier die komplette Broschüre kostenlos herunterladen.