Ein starker Betriebsrat verbessert die Arbeitsbedingungen in den Unternehmen und damit auch die von berufstätigen Vätern und Müttern. Wir haben vier Beispiele und erste Schritte auf dem Weg zum familienfreundlichen Betrieb für Sie zusammengestellt.
Bestandsaufnahme
Um die Situation zu verbessern, kann ihr Betriebsrat zunächst einmal die Situation analysieren: Wie viele Kinder haben die Beschäftigten? Sind die Arbeitszeiten ein Problem? Dazu und zu anderen Fragen zur Vereinbarkeit kann er eine Befragung der Beschäftigten durchführen. Einige Betriebe, wie Arcelor Mittal in Eisenhüttenstadt, haben das erfolgreich getan.
Elternzeit
Sie lässt sich besser gestalten, wenn die Eltern vorher in einem Gespräch im Betrieb sagen können,wie (lange) sie danach wieder arbeiten wollen, ob und wie sie sich während der Elternzeit weiter qualifizieren und den Kontakt
zum Betrieb halten wollen, etwa durch Urlaubsvertretungen.
Arbeitszeiten
Dreh- und Angelpunkt sind Arbeitsabläufe, die flexible Arbeitszeiten ermöglichen. Siemens et’wa hat eine Betriebsvereinbarung abgeschlossen, die alle möglichen Optionen festschreibt: von der 15-Stunden-Woche bis zum 10- Monats-Jahrübereinemehrmonatige Auszeit bis zur Telearbeit bei Beschäftigten mit Kindern oder pflegebedürftigenAngehörigen. Alle Arbeitszeitmodelle, auch Schichtarbeit und Rufbereitschaft, werden auf ihre Verträglichkeit für die Familien überprüft.
Information
Über betriebliche und externe Angebote können die Beschäftigten zum Beispiel in eigenen betrieblichen Anlaufstellen informiert werden, oder durch Infos und Kontaktbörsen im Intranet oder Mitarbeiterzeitungen. Sprechen Sie Ihren Betriebsrat an.
Wenn Sie keinen Betriebsrat haben
Ab fünf Beschäftigten kann ein Betriebsrat gegründet werden. Sprechen Sie Ihre IG Metall vor Ort dazu an oder verschaffen Sie sich einen Überblick in unserem Portal zu den Betriebsratswahlen 2010. Ab März beginnen die Wahlen. Auch wenn Sie in einem Betrieb mit weniger als fünf Beschäftigten arbeiten und kein Betriebsrat gegründet werden kann, hilft Ihnen Ihre IG Metall vor Ort.