Uwe Zebrowski hat gerade den Betriebsrätepreis in Gold mit seinem Betriebsrat gewonnen. Bis 2018 war er noch Führungskraft – „Head of Quality & Maintenance“ – beim Hamburger Tabakmaschinenhersteller Hauni. Doch als die Geschäftsleitung anfing, massiv Leute rauszuwerfen, kandidierte er bei den Betriebsratswahlen und wurde Betriebsratsvorsitzender.
„Sie haben eine Unternehmensberatung geholt, die mal wieder nur aus der Helikoptersicht über uns drübergeflogen ist“, erinnert sich Zebrowski. „Ich habe ja selbst oft mit Unternehmensberatern gearbeitet. Das läuft immer nur auf Sparen, Abbauen und Zumachen hinaus. Auf die Prozessebene gehen die nie runter, weil sie meistens dazu keine Kompetenz haben.“
Uwe Zebrowski erhält den Betriebsrätepreis in Gold für die „Fabrik der Zukunft“. Foto: Cordula Kropke
Gemeinsam warben sie Mitglieder für die IG Metall, machten Druck und verhandelten. Sie verhinderten die Schließung der Fertigung – und setzten einen Zukunftstarifvertrag durch: Die Beschäftigten gestalten nun mit ihren Ideen ihre „Fabrik der Zukunft“ – mit besseren Prozessen und neuen Produkten.
So steht es auch im Tarifvertragstext: „Den Beschäftigten und Betriebsräten wird die Möglichkeit gegeben, ihre Vorstellungen zur künftigen Ausrichtung der Fabrik der Zukunft im Sinne der betriebsverfassungsrechtlichen Mitbestimmung in wirtschaftlichen Angelegenheiten einzubringen.“
Eine Million Euro stellt Hauni dafür jährlich in einem Innovationsfonds zur Verfügung. Ein paritätischer Lenkungskreis aus Geschäftsleitung und Betriebsrat entscheidet am Ende, welche Innovationen verfolgt werden.
Betriebsrätepreis 2021 in Gold für den Hauni-Betriebsrat
Hauni-Beschäftigte sichern Zukunft mit ihren Ideen