Die 24-Stunden-Warnstreiks und der Druck, den IG Metall, Betriebsrat und Beschäftigte über die vergangenen Wochen aufgebaut hatten, haben Wirkung gezeigt: Ein Zukunfts- und Sozialtarifvertrag für die Beschäftigten am Continental-Standort in Rheinböllen liegt vor. Uwe Zabel, Verhandlungsführer des IG Metall Bezirks Mitte, ist zufrieden: „Das Ergebnis ist ein Erfolg der Solidarität. Ohne Arbeitsniederlegungen über 24 Stunden hinweg und Warnstreiks hätte Continental den Standort wahrscheinlich platt gemacht. Das haben die Metallerinnen und Metaller verhindert.“
Dieter Bast, Stellvertretender Betriebsratsvorsitzender Rheinböllen erklärt: „Der Abschluss ist ein Erfolg, den der Betriebsrat aus rechtlichen Gründen, nie ohne die IG Metall und alle aktiven Kolleginnen und Kollegen hinbekommen hätte“. Bast betont: „Unsere Schwerpunkte waren die Zukunftssicherung für Rheinböllen und die Vermeidung von betriebsdingten Kündigungen, durch eine verbesserte tarifliche Altersteilzeit. Das haben wir nur Dank unseres Zusammenhaltes erreicht.“
Die nun vorliegenden Eckpunkte sehen vor, dass Continental den Standort Rheinböllen zu einem Kompetenz- und Produktionszentrum in Europa entwickelt und ausbaut. Mitglieder der IG Metall können betriebsbedingt bis zum 31. Dezember 2023 nicht gekündigt werden. Bis zum 30. April 2025 wird eine Mindestpersonalbemessung von 315 Beschäftigten vereinbart. Im ersten Quartal 2025 werden die Tarifvertragsparteien im Benehmen mit den Betriebsparteien über die zukünftige Mindestpersonalbemessung ab 2026 am Standort verpflichtend beraten.
Schon jetzt ist jedoch klar, dass diese bis 2028 nicht unter 250 Beschäftigten liegen wird. Es wird in diesem Zusammenhang von Continental ein festes Produktionsvolumen garantiert. Als Teil der Zukunftssicherung wird das Unternehmen die Berufsausbildung am Standort weiterhin fördern und auch über Bedarf ausbilden. Mit dem Sozialtarifvertrag werden die Bedingungen des altersbedingten Ausscheidens über Altersteilzeitverträge verbessert. Continental, Betriebsrat und IG Metall werden zur nachhaltigen Transformation des Standortes ein TransFair-Zukunftsprojekt am Standort initiieren. Dazu kann auch das Insourcing bisher extern vergebener Produktionsumfänge gehören.
Diese Punkte haben die Metallerinnen und Metaller in Rheinböllen überzeugt. Inzwischen haben sie in einem geheimen Mitgliedervotum das Verhandlungsergebnis angenommen: 93,98 Prozent stimmten mit „Ja“. Damit tritt der Zukunfts- und Sozialtarifvertrag sofort in Kraft und garantiert Standortsicherheit, Beschäftigung, Perspektive und Vorteile für IG Metall-Mitglieder.
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