... Entgelt und der Altersvorsorge.
„Own Retail – Neuausrichtung Niederlassung“ – so lautet der Titel des Konzepts bei Daimler und vorgesehen sind einschneidende und strukturelle Veränderungen. Betriebsrat und Beschäftigte befürchten, dass die heutige Vertriebsorganisation scheibchenweise zerschlagen werden soll. Von dieser Veränderung sind rund 15 000 Beschäftigte aus den Mercedes-Benz-Niederlassungen betroffen. Für sie könnte die Ausgliederung, der Verkauf ihrer Betriebe oder der ganzen Niederlassung drohen. Sie befürchten zudem eine deutliche Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen und fordern, dass die tarifvertraglichen Regelungen weiterhin in vollem Umfang eingehalten werden.
„Dem Gesamtbetriebsrat und den Betriebsräten der Niederlassungen fehlt jedes Verständnis dafür, dass das Management die funktionierende konzerneigene Niederlassungsorganisation aufs Spiel setzen will“, sagte Michael Brecht, Gesamtbetriebsratsvorsitzender bei Daimler. Die Niederlassungen seien mit ihrer Umsatzrendite im derzeitigen Marktumfeld durchaus profitabel. „Wir bezweifeln stark, dass es sich auf längere Sicht hin auszahlt, unter dem extremen Renditedruck des Kapitalmarkts diese Organisation zu zerschlagen. Die Belegschaften erwarten, dass sie nicht vom Unternehmen abgehängt und zum Verkauf angeboten werden“, so Brecht.
Der Bezirksleiter der IG Metall Baden-Württemberg, Roman Zitzelsberger, kritisierte ebenfalls die Pläne: „Die Beschäftigten erwarten zu Recht vom Unternehmen klare und sichere Zukunftsperspektiven. Dazu gehört zwingend auch die dauerhafte Absicherung ihrer Arbeitsbedingungen.“ Ein zukunftsweisendes strategisches Konzept kann nach Überzeugung der IG Metall nur zusammen mit den Betriebsräten entwickelt werden – insbesondere in einer Vertriebsorganisation, die davon lebt, dass motivierte Beschäftigte im Verkauf, in den Werkstätten und Büros ihr Bestes geben und einen sehr guten Service leisten.
Die Arbeitnehmervertreter bei Daimler fordern die Unternehmensleitung des Autobauers auf, bei den Gesprächen über die Zukunft der Niederlassungsorganisation die Interessen der Belegschaften zu berücksichtigen. Andernfalls werde es nicht beim heutigen Protesttag bleiben. Der Belegschaft dürfen keine Nachteile entstehen und sie will auch weiterhin Zukunftsperspektiven haben. In den 34 Daimler Niederlassungen arbeiten insgesamt 15 000 Menschen in über 140 Betrieben.