Die Wissenschaft weiß es schon lange: Zu viel Stress am Arbeitsplatz macht krank. Wenn Termine, Verantwortung und Aufgaben den Beschäftigten über den Kopf wachsen, sie aber keine Möglichkeit haben, ihre Arbeit selbst zu steuern, kann der Druck auf die Gesundheit schlagen. Und in wirtschaftlich schwierigen Zeiten kommt ein weiterer Stressfaktor hinzu: die Angst um den Arbeitsplatz.
Die Zahl der Krankentage aufgrund von Depressionen oder Angststörungen steigt seit Jahren. Spielten diese Erkrankungen vor 30 Jahren so gut wie keine Rolle in der Statistik, liegt ihr Anteil inzwischen bei zehn Prozent der Krankentage. Dennoch beobachten Wissenschaftler wie Wolfgang Menz, dass diese Botschaft in vielen Betrieben noch nicht angekommen ist. „Gesundheitsfragen sind zwar wichtig, aber da geht es um Ergonomie am Arbeitsplatz oder um Ratschläge wie täglich frisches Obst essen“, sagt Menz, der am Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung in München arbeitet.