Smartphones, Tablets oder mobile Rechner ― praktische kleine Helferlein, die aus dem Berufsalltag nicht mehr wegzudenken sind. Viele Beschäftigte wollen nicht auf sie verzichten, weil sie damit ihre Arbeit unabhängig von Ort und Zeit erledigen können. Viele wünschen sich diese Flexibilität, um Privatleben und Beruf besser zu vereinbaren, und haben nichts dagegen, auch außerhalb regulärer Arbeitszeiten erreichbar zu sein.
Doch ständige Erreichbarkeit belastet die Gesundheit, selbst wenn Beschäftigte es sich selbst ausgesucht haben. Das legen die Ergebnisse einer Studie der Initiative Gesundheit und Arbeit (iga) nahe. Die iga ist eine Kooperation der gesetzlichen Kranken- und Unfallversicherung. Wer ständig erreichbar ist, kann sich schlechter erholen, kann nicht abschalten, denkt auch im Bett noch über die Arbeit nach und schläft schlechter. Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand freiwillig außerhalb der Arbeitszeiten erreichbar ist oder der Chef es verlangt.
Öfter mal abschalten sollten Beschäftigte der Gesundheit und ihren Mitmenschen zuliebe. Denn Lebensgefährten leiden ebenfalls unter der ständigen Erreichbarkeit ihrer Partner. So fühlten sich 62 Prozent durch die Erreichbarkeit ihres Partners eingeschränkt. Über die Hälfte bemerkten vor allem Einschränkungen für die Kinder. Die Partner wurden auch nach positiven Effekten wie besserer Vereinbarkeit von Arbeit und Privatleben befragt. Unterm Strich überwogen bei ihnen die negativen Auswirkungen leicht.
Mit ihrer Arbeitszeitkampagne „Mein Leben – meine Zeit: Arbeit neu denken!“ wollen wir Beschäftigte unterstützen, mehr selbst über ihre Zeit zu bestimmen und Flexibilität zu gewinnen, ohne dass Gesundheit oder Privatleben darunter leiden. Die Arbeitszeitwünsche und -bedürfnisse der Beschäftigten sind je nach Lebenslage verschieden. Dabei gibt es für uns vor allem drei Ziele: Arbeit muss gerecht, sicher und selbstbestimmt sein.