... verhandeln und den Unternehmenssitz nach Deutschland zu verlagern.
Der Netzwerkausrüster Nokia Siemens (NSN) geht in die nächste Sparrunde: Bis Ende 2013 sollen 17 000 von den weltweit 74 000 Stellen gestrichen werden. Die IG Metall befürchtet, dass auch in Deutschland – nach bereits 5000 früher abgebauten Stellen -erneut tausende Arbeitsplätze betroffen sein könnten.
Die Gewerkschaft wird diesen Plänen nicht tatenlos zusehen. Sie hat die Unternehmensleitung aufgefordert, über Alternativen zu verhandeln. „Die neuerlichen Abbaupläne sind eine Kampfansage an die Belegschaft“, so Michael Leppek, Unternehmensbeauftragter der IG Metall für NSN. Statt über Abbau und Ausgliederungen müsse endlich über die Perspektive von NSN in Deutschland geredet werden.
Seit dem Start von Nokia Siemens im April 2007 wurden in Deutschland über 5.000 Arbeitsplätze gestrichen – über Aufhebungsverträge, Ausgliederungen und zuletzt sogar über betriebsbedingte Kündigungen. Verursacher der jetzigen Situation sind nicht die Beschäftigten. „Schuld ist eine Führung, die es nicht geschafft hat, Kunden zu halten und zu binden, vernünftige Entscheidungs- und Arbeitsstrukturen zu schaffen und die richtigen und zukunftsweisenden Produkte, Lösungen und Services bereitzustellen“, da ist sich Georg Nassauer, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrates, sicher.
Auch die Konzernmütter Nokia und Siemens sind mitverantwortlich für die schwierige Situation bei NSN. „Die einen können es offenbar nicht, die anderen haben viel zu lange nur zugeschaut“, lautet das bittere Resümee von Leppek. IG Metall und Gesamtbetriebsrat fordern von NSN, den angekündigten Stellenabbau und die Ausgliederungen sofort zu stoppen und über Alternativen zu verhandeln. Sie fordern, dass der Unternehmenssitz nach Deutschland verlagert wird. Denn mit der Mitbestimmung auf Unternehmensebene wäre eine dringend notwendige und effiziente Kontrolle der Unternehmensführung möglich.
Um aus dem Tief zu kommen, ist außerdem eine konsequente Wachstumsstrategie, motivierte Beschäftigte und effiziente Strukturen notwendig. Dabei müssen auch die Beschäftigten mit einbezogen werden. Wo nötig, können kurzfristig Gleitzeitabbau und Kurzarbeit helfen, mittelfristig braucht es nach Ansicht der Arbeitnehmervertreter Altersteilzeitangebote und eine Investition in Ausbildung und Qualifizierung.