... ist wichtig zu erklären, warum etwas geht oder eben nicht. Dann hat man auch das Vertrauen der Beschäftigten.
Die Einhaltung von Gesetzen, Tarifverträgen und Verordnungen in einem Unternehmen zu überwachen ist eine der wichtigsten Aufgaben von Betriebsräten. Aber nicht nur. Häufig müssen sie sich auch um die Probleme einzelner Beschäftigter kümmern. Manchmal stellvertretend, aber auch häufig gemeinsam mit den Mitarbeitern.
Martina Neupert, Betriebsrätin bei Demag Cranes & Components GmbH (DCC) am Werk Uslar, ist seit zwölf Jahren im Betriebsrat des Maschinenbauers und kandidiert auch bei der diesjährigen Betriebsratswahl wieder. Seit vier Jahren ist sie stellvertretende Betriebsratsvorsitzende und kennt daher viele Aspekte der täglichen Arbeit eines Betriebsrates. Sie gehört dem ERA-Ausschuss an, wo es um Eingruppierungen nach dem ERA-(Entgeltrahmen-)Tarifvertrag geht, sowie dem Betriebsausschuss des Betriebsrates. Dort werden viele der betrieblichen Themen schon mal vorab im kleinen Kreis besprochen, bevor der gesamte Betriebsrat darüber berät.
Bei DCC arbeiten 265 Beschäftigte. Sie stellen Elektromotoren her. Nur 35 Frauen sind dort angestellt, die meisten in der Elektromotorenwickelei. Dass sie es als Frau trotzdem geschafft und im Betriebsratsgremium eine führende Funktion hat, erklärt Martina Neupert damit, dass sie sich von Anfang an, Respekt und Anerkennung erworben hat. Die Mitarbeiter wissen: „Auf die kann man sich verlassen“. Zwar kann man nicht alles durchsetzen, doch wichtig ist es, eine Antwort zu liefern und zu erklären, warum etwas geht oder nicht geht, sagt sie.
„Betriebsräte setzen sich für die Kolleginnen und Kollegen ein“, erklärt Neupert. Das macht sie gerne. Und um den Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen zu halten, geht die freigestellte Betriebsrätin natürlich auch regelmäßig in die gewerblichen Abteilungen des Unternehmens. „Unter zwei Stunden komme ich aus der Werkstatt nicht wieder weg“, sagt sie. „Da muss man zuhören können, erklären und man erfährt so manches, um das man sich später kümmern muss. Viele Informationen muss man für sich behalten, beispielsweise dann, wenn Mitarbeiter persönliche Probleme haben.“
Dabei erinnert sie sich an eine Situation, in der ein Beschäftigter wegen gesundheitlicher Probleme nur unter erschwerten persönlichen Bedingungen seiner Arbeit nachgehen konnte. In solchen Fällen vermittelt der Betriebsrat und handelt bessere Bedingungen aus. „Natürlich wissen Betriebsräte nicht immer, ob sie ihr Ziel erreichen können“, meint die Betriebsrätin. Sie betont: „Alleine kann man nichts durchsetzen. Nur gemeinsam mit dem Betriebsratsgremium kann man etwas erreichen.“