... Arbeitsplätze an den Standorten Offenbach, Augsburg und Plauen von der Insolvenz betroffen.
„Alle haben Angst, die Situation ist im Betrieb ist sehr angespannt“, sagt Jaqueline, die bei Manroland in Offenbach technische Zeichnerin lernt. Sie ist eine von 90 Auszubildenden am Standort. Sie bangen jetzt darum, ihre Ausbildung beenden zu können. Die Hoffnungen auf eine Übernahme sind ganz zunichte, nachdem das Unternehmen letzte Woche Insolvenz anmelden musste. Bei der Demonstration durch Frankfurt zum Bürogebäude der Allianz-Niederlassung skandierten die Auszubildenden: „Wir sind stark, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut.“
Viele Beschäftigte beteiligen sich an der Protestaktion in Frankfurt. Lautstark und unter einem gellenden Pfeifkonzert besetzten sie den Platz vor dem Allianzgebäude, dessen Haupteingang geschlossen war. „Ich bin überwältigt von der Teilnahme“, sagte die Betriebsratsvorsitzende Alexandra Roßel vor der versammelten Menge. „Wir sitzen alle in einem Boot“. Jetzt gehe es darum, ein Fortführungskonzept für Manroland zu erarbeiten. Die Proteste müssten weitergehen, denn von der Insolvenz sind insgesamt 6600 Arbeitsplätze an den Standorten Ofgenbach, Augsburg und Plauen betroffen.
Am Protestzug durch die Frankfurt hatte sich nahezu die ganze Belegschaft des Standortes Offenbach beteiligt. Über 1500 Menschen zogen vom Hauptbahnhof zur Niederlassung der Allianz-Versicherung am Main. Solidaritätsadressen kamen von den Betriebsräten und Vertrauensleuten von KBA in Frankenthal. Die KBA-Belegschaft hatte in diesem Jahr mit einem mehrwöchigen Streik den geplanten Kahlschlag in Frankenthal verhindert.
Wie es bei Manroland weitergeht, ist noch unklar. Diese Woche haben erste Gespräche des Betriebsrats und der IG Metall mit der hessischen Landesregierung stattgefunden. Eine Fortführung des Standorts ist möglich, war die gemeinsame Aufassung. Damit Manroland in Offenbach eine langfristige Perspektive hat und die Beschäftigten eine Zukunft haben, müssen die Banken, Anteilseigner und die Landesregierung sich jetzt engagieren. Bis spätestens Weihnachten soll ein Fortführungskonzept erwarbeitet werden.
Proteste auch in Augsburg
Auch am Stammsitz von manroland in Augsburg haben sich die Beschäftigten heute für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze eingesetzt. Sie warten nund auf die Mitteilung, ob das Unternehmen den einen Massekredit erhält. Mit ihm könnte der Geschäftsbetrieb auch während der Insolvenz weiterlaufen.