... heute noch ernsthafte Verhandlungen der Insolvenzverwaltung mit einem potentiellen Investor stattfinden, wurde auf Vorschlag des unparteiischen Vorsitzenden ein Schlichtungsergebnis für einen IG Metall-Sozialtarifvertrag erzielt.
Nachdem die Landesregierung dem Verpackungsmaschinenhersteller Affeldt bisher keine Bürgschaft geben wollte, drohte den rund 135 Affeldt- Beschäftigten und den 20 Auszubildenden bereits die Arbeitslosigkeit. Nun konnte in Verhandlungen mit der IG Metall jedoch ein Sozialtarifvertrag abgeschlossen werden. Dieser wird heute im Unternehmen vorgestellt. Anschließend findet die Urabstimmung unter den IG Metall-Mitgliedern über die Beendigung des Arbeitskampfes statt. Das Verhandlungsergebnis des IG Metall-Sozialtarifvertrages steht bis zum 31. Mai 2010 unter dem Widerrufsvorbehalt des Insolvenzverwalters und der IG Metall, falls sich die Situation mit dem neuen Investor bis dahin nicht eindeutig geklärt hat.
Wirtschaftsminister schloss Gewerkschafter aus
Beim Affeldt-Krisengipfel in Kiel sollte eigentlich bereits am 19. Mai 2010 eine Zukunftsstrategie für den insolventen Verpackungsmaschinenhersteller gefunden werden. Wirtschaftminister Jost de Jager lehnte allerdings die Teilnahmer von Zabel ab. Anschließend gelang es ihm nicht, mit den restlichen Verhandlungspartnern ein Ergebnis zu erzielen.
Der Krisengipfel blieb erfolglos und Uwe Zabel, Erster Bevollmächtiger der IG Metall Unterelbe zeigte sich enttäuscht. Er wurde zunächst von Wirtschaftsminister Jost de Jager (CDU) vom Gipfel ausgeschlossen, der dann auch noch ergebnislos blieb. Nun will er den Druck erhöhen – falls notwendig. Affeldt-Mitarbeiter könnten nach Kiel fahren, um dort zu protestieren. „Es muss eine Entscheidung her, und zwar nicht erst Freitag. Notfalls muss der Ministerpräsident in den Fall eingreifen“, begründete Zabel die Idee.
Warnstreik für Sozialtarifvertrag
Mit einem einwöchigen Warnstreik wollen die Beschäftigten der Firma Affeldt in Neuendorf Geschäftsführung und Landesregierung zu einem Sozialtarifvertrag bewegen, beziehungsweise zu schneller und unbürokratischer Hilfe. Ende 2007 hatte sich Geschäftsführer Martin Köppert mit seiner Beteiligungsgesellschaft MKB aus Magdeburg in den Metallbetrieb eingekauft. Seitdem wurde das Unternehmen in einem „schleichenden Prozess“ ausgesaugt.
Am 14. Mai 2010 hatte Insolvenzverwalter Klaus Pannen offiziell Insolvenzantrag für den Betrieb beim Amtsgericht Pinneberg gestellt, die IG Metall Küste daraufhin zu einem einwöchigen Warn- und Proteststreik bis Pfingsten aufgerufen – die letzte Chance, Öffentlichkeit, Politik und Landesregierung sowie die Banken dazu zu bewegen, dem möglichen Investor für die Verpackungsmaschinen GmbH zu einem „Betriebsmittelkredit“ zur Vorfinanzierung von Aufträgen zu verhelfen.