Der Siemens-Konzern ist hochprofitabel. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahrs betrug der Gewinn 3,9 Milliarden Euro. Doch die Unternehmensführung will die Marge weiter erhöhen – auf Kosten der Beschäftigten. Mehr als 6000 Arbeitsplätze sollen gestrichen werden.
„Aktuell nimmt die Bedrohungslage wieder zu. Es droht ein massiver Kahlschlag im Energiebereich“, warnt Jürgen Kerner, geschäftsführendes Vorstandmitglied der IG Metall und Aufsichtsrat der Siemens AG.
Die IG Metall ruft deshalb am 09. Juni zum Aktionstag gegen Stellenabbau bei Siemens auf. Das Motto lautet: „Standort D stärken – Margenwahn stoppen“. An Standorten im ganzen Bundesgebiet werden Beschäftigte gegen den Kurs der Unternehmensführung protestieren. Schwerpunkte des Aktionstags liegen in Duisburg, Nürnberg und Berlin.
Fest steht: Hätten sich die Margenjäger in den vergangenen Jahren immer durchgesetzt, wäre Siemens nicht mehr das, was seine Stärke ausmacht: ein integrierter Industriekonzern, der mit breiter Aufstellung und Wertschöpfungstiefe Schwankungen in einzelnen Märkten ausgleichen kann.
Produktion an vermeintlich billigere Standorte zu verlagern oder ganz zu streichen, ist kein zukunftsorientiertes Konzept. Die wahren Probleme liegen anderswo: Siemens muss näher an die Kunden rücken, technologisch aufholen. „Wir wollen die Wertschöpfungstiefe am Standort Deutschland erhalten. Wir wollen, dass Siemens der integrierte Technologiekonzern bleibt, der er aktuell ist“, fordert Kerner. Dazu braucht es die Unterstützung der Beschäftigten.
Für weitere Informationen können Siemens-Beschäftigte die Betriebsräte und IG Metall-Vertrauensleute an ihrem Standort ansprechen. Damit bei Siemens gilt: „Mensch vor Marge“.
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