Internationaler Gewerkschaftsbund prangert Missstände an
Willkür gegen Beschäftigte nimmt weltweit zu

Die demokratischen Spielräume für erwerbstätige Menschen schwinden. Das geht aus dem jährlichen Globalen Rechtsindex des IGB hervor. In immer mehr Ländern werden Arbeitnehmer willkürlich verhaftet und inhaftiert und wird die Redefreiheit eingeschränkt.

26. Juli 201826. 7. 2018


Der Globale Rechtsindex des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB) 2018 bewertet 142 Länder anhand von 97 international anerkannten Indikatoren, um festzustellen, wo die Arbeitnehmerrechte sowohl in der Gesetzgebung als auch in der Praxis am besten geschützt werden. Die zehn schlimmsten Länder der Welt für erwerbstätige Menschen sind laut Index 2018 Ägypten, Algerien, Bangladesch, Guatemala, Kambodscha, Kasachstan, Kolumbien, die Philippinen, Saudi-Arabien und die Türkei. In neun Ländern wurden Gewerkschafter ermordet: Brasilien, China, Guatemala, Guinea, Kolumbien, Mexiko, Niger, Nigeria und Tansania.

Zu Angriffen auf die Demokratie kommt es in Ländern, denen es nicht gelungen ist, den Menschen das Recht auf Vereinigungsfreiheit, auf freie Meinungsäußerung und auf Handlungsfreiheit zu garantieren. Brasilien hat Gesetze zur Verweigerung der Vereinigungsfreiheit verabschiedet, China hat die Redefreiheit eingeschränkt und in Indonesien wurde das Militär eingesetzt, um Arbeitskonflikte zu unterbinden.

In immer mehr Ländern sind Beschäftigte vom Arbeitsrecht ausgeschlossen: Wanderarbeitskräfte, Beschäftigte im öffentlichen Dienst und von Plattformunternehmen. Der IGB-Index kritisiert das Verhalten zahlreicher multinationaler Unternehmen wie Samsung, das seinen Beschäftigten mit seinen gewerkschaftsfeindlichen Praktiken das Recht auf Vereinigungsfreiheit und auf Tarifverhandlungen verweigert. Auch die Konzernmacht von Amazon wächst unkontrolliert weiter: Das Unternehmen behandle seine Beschäftigten wie Roboter, heißt es in dem Bericht.

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