Batuhan Aydinlioglu, 17, Premium Aerotec, Nordenham, Fluggerätmechanik-Auszubildender im ersten Ausbildungsjahr, kandidiert erstmals für die JAV
Henrike Päschke, 17, VW Braunschweig, Industriemechanik-Auszubildende, kandidiert erstmals für die JAV
„Ich habe als Schülerin ehrenamtlich gearbeitet. Deshalb habe ich schon zu Beginn meiner Ausbildung vor einem Jahr als Jugendvertrauensfrau kandidiert und wurde gewählt. Die Auszubildenden in meiner Gruppe kommen zu mir, wenn sie Fragen oder Ärger haben und ich mit dem Ausbilder reden soll. Am Anfang habe ich mich noch nicht so getraut. Aber die Ausbilder kommen auch damit klar, wenn ich hartnäckig Probleme anspreche. Als JAV-Mitglied habe ich den Schutz nach dem Betriebsverfassungsgesetz. Das ist allerdings für mich nicht relevant. Ich komme mit den Ausbildern gut klar. Und ich habe viel positives Feedback bekommen. Deshalb habe ich gesagt: Ich versuche das und kandidiere für die JAV.“
Jasmin Naumann, 24, bis Juni JAV bei CCS Gohlke, Hildesheim, jetzt Studierende der Elektrotechnik
„Vor zwei Jahren haben wir beim Elektronikhersteller Gohlke in Hildesheim erstmals eine JAV gewählt. Die Auszubildenden haben damals vor allem gearbeitet. Zum Lernen blieb kaum Zeit. Die Noten wurden immer schlechter. Nicht mal Sicherheitsschuhe gab es für uns, obwohl wir oft im Lager aushelfen und mit schweren Dingen hantieren mussten. Ich habe die Vorgesetzten angesprochen – und unseren Betriebsrat, der dann mit der Geschäftsführung gesprochen hat. Wir konnten feste Lernzeiten erreichen, drei Stunden in der Woche. Demnächst soll es auch Sicherheitsschuhe geben. Angst, den Mund aufzumachen, hatte ich nicht. Ich bekam Unterstützung vom Jugendsachbearbeiter der IG Metall vor Ort und habe auf Seminaren der IG Metall viel gelernt, auch durch den Austausch mit anderen Jugend- und Auszubildendenvertretern. Von daher kenne ich auch unsere Rechte als Auszubildende und als JAV.“
Sinan Aksoy, 25, Opel, Bochum, JAV bis März, seitdem Betriebsrat
„Wir haben vor drei Jahren unsere Ausbildung bei Opel in Bochum gerettet. Die Produktion wurde damals geschlossen, wir waren dann nur noch ein Lager und die Geschäftsleitung wollte keine Auszubildenden mehr einstellen. Als Jugend- und Auszubildendenvertretung haben wir viele Aktionen organisiert und dabei viel Solidarität von der Belegschaft erfahren – ob jung oder alt. Unsere Geschäftsleitung hatte am Ende gar keine andere Möglichkeit, als weiter junge Menschen auszubilden und erstmals Auszubildende zur Fachkraft für Lagerlogistik einzustellen. Heute, drei Jahre danach, weiß jeder – auch unsere Geschäftsleitung, wie gut es unserem Standort tut, junge Menschen hier auszubilden.“