2. September 2016
JAV-Wahlen 2016
Deshalb engagieren sich junge Beschäftigte in der JAV
Sie sind jung. Sie packen an. Sie wollen in ihrem Betrieb etwas bewegen. Mehr als 7500 junge Beschäftigte engagieren sich bundesweit in einer Jugend- und Auszubildendenvertretung. Warum sie das tun? Wir haben bei fünf von ihnen nachgefragt.

Sie setzen sich im Betrieb für Auszubildende und junge Beschäftigte ein. Und sie engagieren sich in der IG Metall Jugend vor Ort. Fünf Aktive erzählen, warum sich diese Arbeit in ihren Augen lohnt:

Karina Richter macht bei Wilo in Hof eine Ausbildung zur Industriekauffrau und ist JAV-Mitglied. Seit 2013 ist sie zudem im Ortsjugendausschuss (OJA) der IG Metall Ostoberfranken aktiv. Dort treffen sich jeden Monat die Jugendlichen, um über aktuelle Themen und Aktionen zu beraten und sich über die verschiedenen Betriebe hinaus mit jungen Kolleginnen und Kollegen auszutauschen. „Der OJA ist wie eine große Familie, die bei Problemen immer ein offenes Ohr für einen hat“, sagt Karina. Aufmerksamgeworden ist Karina durch ihr Amt als JAV-Ersatzmitglied. Den OJA empfiehlt sie allen Leuten, die Lust haben, für gute Lebens- und Ausbildungsbedingungen aktiv zu werden.

Robin Grunenberg ist JAV-Vorsitzender bei Terex in Wetter an der Ruhr und macht dort ein praxisintegriertes duales Studium im Maschinenbau und die Ausbildung zum Industriemechaniker. „Für mich ist es wichtig, dass wir uns auch für die Kolleginnen und Kollegen einsetzen, die sich selbst nicht trauen, für bessere Ausbildungsbedingungen einzustehen.“ Deshalb macht sich Robin im OJA der IG Metall Hagen stark. Worauf er besonders stolz ist: „unsere große Jugend- und Auszubildendenversammlung im April 2016 gemeinsam mit dem OJA der IG Metall Gevelsberg-Hattingen.“ Mehr als 300 Auszubildende diskutierten dort mit Politikern über die Reform des Berufsbildungsgesetzes. „Die Politiker waren ganz schön beeindruckt, dass sich so viele Junge für dieses politische Thema interessieren.“

Philip Leser ist JAV-Vorsitzender im Siemens-Schaltwerk in Berlin und neben seinem Amt ehrenamtlich für die IG Metall Berlin unterwegs. Er macht sich für eine gute Ausbildung stark und fordert gleiche Chancen auf Aus- und Weiterbildung für alle Jugendlichen im Betrieb. „Im OJA gefällt mir der Austausch über betriebliche und gesellschaftspolitische Themen mit den Kolleginnen und Kollegen aus anderen Betrieben sowie gemeinsame Aktionen zu planen. Zurzeit bereiten wir etwas zum Ausbildungsstart vor.“

André Schneider ist JAV-Vorsitzender bei Siemens Postal, Parcel & Airport Logistics, Konstanz. Er will sich für die Auszubildenden und Studierenden einsetzen und die „Ausbildung verbessern“. Wenn viele seiner Kolleginnen und Kollegen zur Wahl gehen, bedeutet das für André einen „starken Rückhalt im Betrieb. Die Auszubildenden werden bei uns nach ihrer Ausbildung für ein Jahr übernommen.“ Das hat die JAV trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage gemeinsam mit dem Betriebsrat erreicht. Außerdem haben sie dafür gesorgt, dass Auslandseinsätze von Kolleginnen und Kollegen zu vernünftigen Bedingungen erfolgen.

Joshua Kuchenbäcker ist stellvertretender JAV-Vorsitzender bei Rheinmetall Defence, Bremen. Er sieht sich vor allem als „Sprachrohr der Jugend im Betrieb“. Auch im November wird er wieder kandidieren. „Durch die JAV-Arbeit habe ich viele Menschen im Unternehmen und in der IG Metall kennenlernen dürfen, die uns nicht nur als JAV, sondern auch mich persönlich weitergebracht haben!“ Besonders aufregend sind die derzeit laufenden Warnstreiks für einen Anerkennungstarifvertrag. Vor einiger Zeit war der Betrieb aus der Tarifbindung ausgetreten. Daraufhin gelang es der JAV und dem Betriebsrat, viele Beschäftigte und vor allem Auszubildende wieder gewerkschaftlich zu organisieren.


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