6. Oktober 2017
Elektronikerin/Elektroniker für Betriebstechnik
Spannung bei der Arbeit
Patrick Whealing lernt bei Hella in Lippstadt Elektroniker. Patrick ist ein „praktischer Typ“. Schon als Schüler hat er sich fur Elektrotechnik interessiert. Darum war für ihn Elektroniker genau der richtige Beruf.

Für Laien ist das Gestell mit den vielen schwarzen, blauen und gelben Leitungen, Klemmen, Steckverbindungen, Schaltern, mit Relais, Transformator, Leuchte und Steuerungselement ein undurchsichtiges Gebilde. Für Patrick Whealing nicht. Er wird bei seiner Abschlussprüfung nachsten Januar eine ähnliche Anlage planen und aufbauen.

Es ist eine Schaltanlage, mit der Strom verteilt, gesteuert und überwacht wird. Patrick wird das Material dafür auswählen, die Kosten kalkulieren, einen Plan und Zeichnungen anfertigen und das Ganze dann praktisch umsetzen: Last-, Steuer- und Schutzleitungen verlegen, Bauteile verdrahten, Strom messen, elektrische Spannung und Isolierungswiderstand prüfen, auf dem Laptop das Programm für die Steuerung der Anlage schreiben und die Schaltanlage am Ende in Betrieb nehmen.


Sehr beliebter Ausbildungsberuf

Der 19-Jahrige lernt bei Hella, einem Spezialisten für Fahrzeugbeleuchtung und Kfz-Elektronik in Lippstadt, Elektroniker fur Betriebstechnik. Das ist einer der am häufigsten erlernten Berufe – und einer, der in der Industrie gefragt ist. Denn ohne Elektronik läuft in vielen Bereichen nichts mehr.

Elektronikerinnen und Elektroniker installieren elektrische Bauteile und Automatisierungstechnik, reparieren sie bei Störungen, erweitern und modernisieren sie, programmieren und prüfen elektronische Steuerungsanlagen und organisieren deren Montage.


Schalten und prüfen

In den ersten Monaten der Ausbildung hat Patrick handwerkliche Fertigkeiten gelernt, wie sägen, feilen, bohren und löten. Dann Leitungen ziehen und verdrahten. Und schließlich hat er komplette Schaltschranke eigenständig geplant und aufgebaut. Zum Beispiel haben Azubis bei Hella ein elektronisch gesteuertes Förderband für Schüttgut für Lkws in Miniatur entworfen und realisiert und das Computerprogramm dafür geschrieben. Die Programmiersprache lernen sie in der Berufsschule und im Werk.

Ein wichtiger Aspekt ist die Sicherheit. Die Azubis arbeiten nur an spannungslosen Anlagen und wenn sie sie in Betrieb nehmen und testen, dann nur unter Aufsicht.


Praktische und selbstständige Arbeitsweise ist gefragt

Patrick hat, wie die meisten angehenden Elektronikerinnen und Elektroniker, einen Realschulabschluss. „Wer sich für den Beruf interessiert, sollte in Mathe gut sein, logisch denken können und er braucht ein gutes Vorstellungsvermögen“, sagt er. „Ich bin eher ein praktischer Typ. Mir gefällt es, theoretisches Wissen praktisch umzusetzen, mitzudenken und selbstständig Aufgaben zu planen und zu lösen. Und das kann man als Elektroniker.“

Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Azubis in der Industrie erhalten im ersten Jahr über 950 Euro monatlich, im vierten über 1 100 Euro. Im Handwerk sind die Vergütungen 30 Prozent niedriger. Ausgebildete Elektroniker verdienen je nach Berufserfahrung, Betrieb, Ort und Einsatz 3 000 bis 4 500 Euro, manchmal auch über 5 000 Euro.

 

Mehr Infos über den Beruf gibt es unter: berufenet.arbeitsagentur.de, Suche: Elektroniker/innen für Betriebstechnik


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