Wenn die IG Metall groß angelegt fragt, antworten Hunderttausende. Kolleginnen und Kollegen, Beschäftigte aus tausenden Betrieben, quer durch die vielen Branchen. Ob Näherin oder Stahlkocher, ob Handwerker oder Ingenieurin – die Rückmeldungen kommen aus der gesamten Republik.
Die letzte große Befragung war 2017. Das Jahr der Bundestagswahl und gleichzeitig das Jahr vor einer großen tariflichen Auseinandersetzung: Es ging dabei um nicht weniger als um die Verfügungsgewalt über unsere (Arbeits-)Zeit. Wer bestimmt darüber: Können wir selbst mitentscheiden oder verfügt allein der Arbeitgeber? Haben betriebliche Belange grundsätzlich Vorfahrt und wann müssen wir eigentlich erreichbar sein? Das Thema Arbeitszeit brannte den Menschen unter den Nägeln – die Antworten aus den Betrieben haben das deutlich gezeigt.
Die IG Metall machte daraus Tarifforderungen. Die riesige Teilnahme an der Befragung stärkte ihr und allen Aktiven in den Betrieben den Rücken. Das war auch nötig, denn wenn es um die Arbeitszeit geht, beißt man bei den Arbeitgebern in der Regel auf Granit. Das Ergebnis der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie 2018 war ein vielbeachteter Tarifabschluss, der die bis dato verschlossene Tür bei der Arbeitszeit geöffnet hat – im Sinne der Beschäftigten. Auch für Kolleginnen und Kollegen in anderen Branchen.
Heute geht es wieder um viel. Unter dem Deckmantel der Krise wollen die Arbeitgeber das Rad zurückdrehen. Sie nennen es „Belastungsmoratorium“. Was sie aber meinen, ist Deregulierung, Flexibilisierung und Verlagerung. Im Fokus stehen dabei unsere Arbeitsbedingungen, unsere Mitbestimmung – und unsere erkämpften Tarifstandards. Das werden wir nicht hinnehmen; dazu werden wir uns positionieren, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen. Deshalb möchten wir wissen, wie unsere Mitglieder und die Beschäftigten die aktuelle Lage einschätzen. Was ist los in den Betrieben? Mit den Arbeitsbedingungen. Mit der Arbeitsplatzsicherheit. Mit den Zukunftsperspektiven.
Für das kommende Jahr stehen mehrere Tarifrunden an, wir haben die nächste Bundestagswahl, zwei landesweite Kommunalwahlen und sechs Landtagswahlen. Allein das sind gute Gründe, die Meinung der Beschäftigten einzuholen.
Deine / Ihre persönliche Meinung ist dabei explizit gefragt, denn wir wollen den Kurs gemeinsam bestimmen. Und je mehr Menschen sich daran beteiligen, desto stärker fällt unsere Stimme ins Gewicht. Im Betrieb, in der Gesellschaft.
Für alle teilnehmenden Betriebe wurden betriebliche Zugangsdaten erstellt. Diese werden im Betrieb verteilt und kommuniziert. Man kann entweder den betrieblichen Kurzlink eingeben oder einen QR-Code scannen.
Alle weiteren Informationen und Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Beschäftigtenbefragung haben wir in einem FAQ gebündelt.
Die Entwicklung des Fragebogens sowie die Auswertung der Ergebnisse wurden und werden wissenschaftlich begleitet und unterstützt. Beteiligt ist das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (SOFI) sowie das Meinungs- und Marktforschungsinstitut KANTAR.