23. Juli 2014
Assistierte Ausbildung: Initiative für benachteiligte Jugendliche
Benachteiligte Jugendliche an die Hand nehmen
Damit kein Schulabgänger auf der Strecke bleibt, hat die Bundesagentur für Arbeit eine Initiative gestartet. Mit der „assistierten Ausbildung“ will die Agentur möglichst allen Jugendlichen eine Chance für eine Berufsausbildung eröffnen.

Zehntausende junge Menschen finden keinen Ausbildungsplatz, weil ihnen der Weg in die Unternehmen aus unterschiedlichen Gründen verschlossen bleibt. Gleichzeitig werden zehntausende Ausbildungsplätze nicht besetzt. Diese strukturelle Schieflage zwischen potenziellen Auszubildenden und Betrieben kritisieren die Gewerkschaften schon lange.

Die BA-Initiative „assistierte Ausbildung“

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat ein Konzept auf den Weg gebracht, das die IG Metall schon seit langem gefordert und der Bundesregierung empfohlen hat. Mit der „assistierten Ausbildung“ sollen benachteiligte Jugendliche ganzheitlich gefördert und während der gesamten Ausbildungszeit in den Betrieben betreut werden. Dabei nehmen Jobvermittler die jungen Menschen schon früh an die Hand und begleiten sie von der Bewerbung bis zum Berufsabschluss.

Mit einer öffentlichen Kampagne will die BA gezielt Firmen ansprechen, mehr Ausbildungsplätze auch für benachteiligte Jugendliche zu erschließen. Künftig sollen nicht nur Jugendliche mit Lernschwierigkeiten oder sozial Benachteiligte ausbildungsbegleitende Hilfen erhalten, sondern alle, die sie benötigen. Hierzu ist eine Gesetzesänderung nötig. Die BA appelliert an den Gesetzgeber, die assistierte Ausbildung als eigenständiges Instrument einzuführen.

Unternehmen, die bereit sind, benachteiligte junge Menschen auszubilden, werden dabei organisatorisch und administrativ unterstützt – wie etwa bei Fragen zum Ausbildungsvertrag oder bei der Gestaltung und Durchführung der Ausbildung.

Verzicht auf Schulgeld für staatliche Ausbildung

Die Ausbildung in außerbetrieblichen Einrichtungen soll noch enger mit den Betrieben verzahnt werden. Hierbei sind die Ausbildungsplätze auf zukunftsorientierte Berufe auszurichten – um zu vermeiden, dass außerbetrieblich in Berufen ausgebildet wird, mit denen die Ausgebildeten keine guten Jobperspektiven haben.

Für Regionen mit einem besonders problematischen Ausbildungsmarkt schlägt die BA ein Bund-Länder-Programm vor. Jugendliche, die aufgrund der regionalen Gegebenheiten keinen Ausbildungsplatz finden können, sollen damit eine Chance erhalten, mit einer außerbetrieblichen Ausbildung einen Berufsabschluss zu absolvieren.

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