Die Arbeitswelt gestalten ― das ist nötig, denn Alltag ist für viele: Flexible Arbeitszeit mit kurzfristigen Änderungen, ständigem längeren Arbeiten, permanenter Erreichbarkeit – der Zugriff des Arbeitgebers auf die Arbeits- und Lebenszeit wird umfassend.
Kernanliegen unserer Arbeitszeitkampagne ist deshalb das Bedürfnis der Beschäftigten nach Arbeitszeiten, die planbar und stärker durch sie selbst beeinflussbar sind. Mit einer bundesweiten Befragung, die wir ab Mitte Januar starten, wollen wir wissen, was Beschäftigte bewegt – um unsere Arbeit auf die Ansprüche und Bedürfnisse der Beschäftigten auszurichten. Das können wir nur, wenn möglichst viele Beschäftigte, Mitglieder und Nichtmitglieder, mitmachen.
Überstunden, Schichtpläne, Vereinbarkeit – wo drückt der Schuh? Bildung, Infrastruktur, Rente – wo muss die Politik handeln? Das wollen wir von Ihnen wissen. Unsere Befragung wird zwei Schwerpunkte haben. Erster Schwerpunkt ist das Thema Arbeitszeit. Uns interessiert vor allem, welche Erfahrungen Sie momentan mit Ihren Arbeitszeiten machem, wo es hakt und was Sie sich wünschen. Die Ergebnisse werden betrieblich, regional, nach einzelnen Branchen und bundesweit ausgewertet. Damit wird die Arbeitszeitkampagne noch stärker betrieblich verankert. Im Jahr der Bundestagswahl legen wir zudem einen zweiten Schwerpunkt auf allgemeine politische Themen. Mit den Ergebnissen dieses Befragungsteils werden wir unsere Vorstellungen für eine arbeitnehmerorientierte Politik, für einen Sozialstaat 4.0, öffentlich bekräftigen und uns mit diesem Votum der Beschäftigten stark und glaubwürdig in den Bundestagswahlkampf einbringen.
Bundesweit nehmen rund 13 700 Betriebe an der Befragung teil. Die Fragebögen wurden in die Betriebe geschickt und der Februarausgabe der metallzeitung beigelegt. Die ausgefüllten Fragebögen werden von der IG Metall-Geschäftsstelle oder direkt aus den Betrieben an den Dienstleister geschickt, der die Erfassung vornimmt. Ganz wichtig: Bitte ausschließlich Fragebögen schicken, keine sonstigen Briefe oder Ähnliches an die Postfachadresse.
Den Fragebogen bitte im beiliegenden Rückumschlag beim Betriebsrat abgeben oder zurücksenden. Die Postfachadresse steht auf jedem Fragebogen. Für alle, die nicht in einem Betrieb sind – einfach den Fragebogen ausfüllen, der in der Februar-Ausgabe der metallzeitung liegt.
Der Fragebogen kann auch online ausgefüllt werden und zwar unter: www.igmetall.de/befragung2017. Hier geht es direkt zum Online-Fragebogen. Bitte halten Sie Ihre Betriebskennung bereit. Sie finden diese rechts oben auf dem Fragebogen. Online steht Ihnen der Fragebogen auch in weiteren Sprachen zur Verfügung. Im Betrieb wird die Befragung durch ehren- und hauptamtliche Aktive durchgeführt. Sie gehen auf die Beschäftigten zu, verteilen die Fragebögen und sammeln sie wieder ein.
Am 16. Januar 2017 sind wir mit der bundesweiten Beschäftigtenbefragung gestartet. Sie läuft noch bis zum 26. Februar 2017. Zur Vorbereitung der Befragung fand im November 2016 eine Betriebsräteumfrage zur Arbeitszeit statt. Die Ergebnisse werden derzeit aufbereitet. In der späteren Gesamtauswertung ermöglichen sie einen umfassenden, detaillierten Blick auch auf betriebliche Eigenheiten wie etwa Schichtarbeit.
Ja. Alle Beschäftigten können teilnehmen, Mitglieder und Nichtmitglieder in allen Branchen des Zuständigkeitsbereichs der IG Metall. Mitglieder, die nicht im Betrieb befragt werden, sowie Mitglieder auf Sammelnummern und Beschäftigte in Leiharbeit erhalten den Fragebogen als Beilage zur Februarausgabe der metallzeitung. Rentnerinnen und Rentner sowie Arbeitslose erhalten eine Kurzversion des Fragebogens ebenfalls in der Februarausgabe der metallzeitung. Schüler und Studenten erhalten per E-Mail eine Einladung zur Onlineteilnahme.
Die letzte bundesweite Befragung haben wir 2013 durchgeführt. Sie war ein großer Erfolg. Mehr als eine halbe Million Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben damals teilgenommen. Damit wurde die Beschäftigtenbefragung der IG Metall die umfangreichste und größte in Deutschland. Sie hat dazu beigetragen, Arbeitswelt und Politik zu verändern: Mindestlohn und Rente mit 63 beispielsweise konnten nur durch den Druck der Beschäftigten erreicht werden. Werkverträge und Leiharbeit wurden stärker reguliert – auch das war 2013 eine Forderung der Befragten.
Ja. Für jeden ausgefüllten Fragebogen spendet die IG Metall einen Euro für ein soziales Projekt in Ihrer Region. Welches Projekt die Spende erhält, wird vor Ort von den IG Metall-Geschäftsstellen entschieden.
Selbstverständlich sind Datenschutz und Anonymität sichergestellt. Rückschlüsse auf Personen sind ausgeschlossen. Mit der im Fragebogen aufgedruckten Betriebskennung ist eine betriebliche Auswertung möglich – wenn die Beteiligung groß genug ist. Diese Auswertung erhält die zuständige Geschäftsstelle vor Ort.
Erste bundesweite Ergebnisse werden digital aufbereitet und voraussichtlich Ende April 2017 zur Verfügung stehen.
Anmerkungen und Fragen zur Umfrage an: befragung2017@igmetall.de