25. September 2013
Besser statt billiger durch „Cradle to Cradle“
Ein neuer Ansatz für grüne Innovationen
Im Beruf Gutes tun, neue Produkte entwickeln und herstellen, die nicht nur weniger schädlich für Umwelt, sondern sogar nützlich sind – das ist gute Arbeit, die jeder Beschäftigte anstrebt. Das Cradle to Cradle-Prinzip ist ein Ansatz, um die Produktion genau dahin zu entwickeln.

Am Vorbild der Natur will Prof. Dr. Michael Braungart die industrielle Produktionsweise ausrichten: Die Natur ist nicht effizient, sie produziert im Überfluss. Aber: Die Natur kennt auch keinen Abfall, denn alles wird früher oder später zum Nährstoff für ein anderes Produkt. An diesem Prinzip orientiert sich auch das von ihm entwickelte „Cradle to Cradle“ („von der Wiege bis zur Wiege“). Dabei werden unter Verwendung von umweltsicheren, gesunden und wiederverwertbaren Materialien Produkte hergestellt. Nach Ende ihres Gebrauchswertes können diese Produkte dann in ihre Ausgangskomponenten und -materialien zerlegt und wiederum zu neuwertigen Gebrauchsgütern wiederverarbeitet werden. Ein Kreislauf, der sich unendlich oft wiederholen lässt.


Prinzip „Gute Arbeit“

Das ist auch eine charmante Idee für die Beschäftigten, findet Christiane Benner, geschäftsführendes IG Metall-Vorstandsmitglied. Für Mensch und Umwelt nützliche Produkte zu erfinden, ist eine ungeheure Inspiration und Herausforderung für Ingenieure, Facharbeiter und technische Experten. Sie dabei zu unterstützen, innovative Konzepte zu verbreiten und den rechtlichen Handlungsrahmen aufzuzeigen, ist Aufgabe der IG Metall. Und Cradle to Cradle passt sehr gut zum betriebspolitischen Ansatz der IG Metall: „besser statt billiger“. Denn, so Christiane Benner: „Den weltweiten Wettlauf um immer niedrigere Kosten können und wollen wir nicht gewinnen. Nur durch Qualität, durch Prozess- und Produktinnovationen lässt sich Beschäftigung dauerhaft sichern und das Prinzip Gute Arbeit durchsetzen.“
 

Christiane Benner und Prof. Dr Michael Braungart erläutern das Prinzip Cradle to Cradle


Von der Theorie bis zur Praxis ist oft ein langer Weg zurückzulegen. Diesen Weg aufzuzeigen, zu ebnen und zu begleiten, ist auch eine Aufgabe der IG Metall. In Zusammenarbeit mit dem Hamburger Institut EPEA Internationale Umweltforschung bietet die IG Metall Seminare zum Thema Cradle to Cradle an. Sie richten sich an Beschäftigte, Vertrauensleute und Betriebsratsmitglieder, die grüne Innovationen auf den Weg bringen wollen.

„Anpacken statt Abwarten“ – Betriebsräte die in ihrem Betrieb grüne Innovationen mit Cradle to Cradle befördern wollen, können sich dazu von der IG Metall beraten lassen. Einen Gutschein für eine kostenlose Erstberatung finden IG Metall-Betriebsräte im Extranet der IG Metall.


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