Um 12 Uhr Mittag des 23. Februars 2012 war es soweit: Beschäftigte in ganz Deutschland ließen die Arbeit ruhen und legten eine Schweigeminute ein. Gewerkschaften und Arbeitgeber traten damit gemeinsam für ein Deutschland ein, in dem Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus keinen Platz haben.
Tarifverträge unterscheiden nicht nach Herkunft, Hautfarbe oder Religion
Berthold Huber, Erster Vorsitzende der IG Metall, zog eine erfolgreiche Bilanz: „Die breite Beteiligung in den Betrieben hat gezeigt, dass die Menschen Gewalt nicht akzeptieren. Der Schutz von Leib und Leben gilt für jedermann in unserem Land.“ Deshalb müssen, so Huber weiter, „die Gefahren rechtsextremer Gewalt endlich erkannt und konsequent verfolgt werden.“
Huber wies auch auf die besondere Bedeutung von Respekt und Anerkennung im Arbeitsleben hin. „Unsere Tarifverträge unterscheiden nicht nach Herkunft, Hautfarbe oder Religion.“ Vielfalt ist in vielen Betrieben nicht nur praktizierte Realität, „sondern in einer exportorientierten Wirtschaft geradezu überlebenswichtig.“
Solidarität mit den Angehörigen
Mit der Schweigeminute haben Gewerkschaften und Arbeitgeber die Abscheulichkeit der Taten und die zukünftigen Handlungserfordernisse in das Bewusstsein gerückt. Die IG Metall hatte sich bereits zuvor mit den Opfern der Gewalt und ihren Angehörigen uneingeschränkt solidarisch erklärt.