Der Einsatz gegen Hass und Hetze erfordert klare Haltung, Geduld und Selbstbewusstsein – all das bringen die Unterstützerinnen und Unterstützer der IG Metall-Initiative „Respekt! Kein Platz für Rassismus“ mit. Quer durchs Land treten sie in Betrieben für ein respektvolles und solidarisches Miteinander ein. Dieses Engagement unterstützt die IG Metall in Zeiten wachsender Gewalt von Rechtsaußen auch weiterhin.
Irene Schulz, geschäftsführendes Vorstandsmitglied und unter anderem zuständig für gewerkschaftliche Bildungsarbeit, betont: „Respekt und Zusammenhalt machen uns stark. Wir stehen für Vielfalt in den Betrieben.“ Seit 2016 hat die Respekt!-Initiative vor Ort über 150 Aktionen gegen Rassismus und Ausgrenzung initiiert und begleitet.
Beschäftigte bestreiten gemeinsam mit Geflüchteten Firmenläufe, organisieren Konzerte und Fußballturniere oder treten bei großen Demozügen für Zusammenhalt und Vielfalt ein. Vorstandsmitglied Irene Schulz sagt: „Mit der Respekt!-Initiative positionieren wir uns klar gegen Rassismus, Hetze und Ausgrenzung. Unsere Alternative heißt Solidarität!“
Mit neuen Aktionsformaten und aktuellen Bildungsangeboten unterstützt die IG Metall Beschäftigte zukünftig. Neben zahlreichen Respekt!-Seminaren im zentralen Bildungsprogramm führt die Initiative auf Anfrage ein- bis zweitägige Workshops in den Regionen durch: den Respekt!-Workshop für Auszubildende und den Aktionsworkshop „Rechtspopulismus entgegentreten“.
Die Initiative unterstützt auch finanziell: Geschäftsstellen oder Gremien der IG Metall, die Projekte für Respekt und Solidarität planen, können über einen Aktionsfonds Gelder erhalten. Für Teamsport-Events gibt es die passende Respekt!-Ausstattung, zum Beispiel Lauf- oder Radshirts. Neu ist auch die Roadshow im Respekt!-Design; am Infostand des Trucks gibt es alles Wissenswerte und Materialien zur Initiative.
Den offiziellen Startschuss für die neue Phase gab es am 1. Oktober: Zu diesem Anlass diskutierte Irene Schulz im IG Metall-Bildungszentrum Sprockhövel mit Verena Papke, Geschäftsführerin der Seenotrettungsorganisation SOS Mediterranée, dem Sportjournalisten Ronny Blaschke und Marios Georgoudious von der Konzern-Jugend- und Auszubildendenvertretung bei Thyssen-Krupp zum Thema „Für welche Werte streiten wir?“
Verena Papke (rechts), Geschäftsführerin der Seenotrettungsorganisation SOS Mediterranée, berichtet von der schwierigen Arbeit des letzten verbliebenen Seenotrettungsschiffs im Mittelmeer. Sie appelliert an die Humanität in Europa: „Niemand darf vor den Toren Europas ertrinken.“ (Foto: Thomas Range)
Papke berichtete bei der Diskussionsveranstaltung von der schwierigen Arbeit des letzten verbliebenen Seenotrettungsschiffs im Mittelmeer, der Aquarius II. Infolge des Drucks europäischer Länder wurde die zivile Seenotrettung nahezu eingestellt, der Aquarius II. wird aktuell die Flagge entzogen. Tausende Menschen haben in den letzten Jahren im Mittelmeer ihr Leben gelassen. Papke appellierte an die Bundesregierung, sich zur Situation auf dem Mittelmeer zu positionieren – und der Aquarius II. eine Weiterarbeit unter deutscher Flagge zu ermöglichen. Sportjournalist Blaschke forderte mehr verbindliche Maßnahmen für Integration im Sport, während Jugendvertreter Georgoudious größere Anstrengungen für Chancengleichheit im Bildungswesen anmahnte.
„In den Betrieben arbeiten seit Jahrzehnten Beschäftigte unterschiedlicher Herkunft, Sprache, Religion und Kultur zusammen und streiten gemeinsam erfolgreich für gute Arbeit“, betonte Irene Schulz in Sprockhövel. „Und weil wir wissen, dass Zusammenhalt und Solidarität uns stark machen, wollen wir uns mit Mitstreitern aus anderen gesellschaftlichen Bereichen zusammentun im Kampf gegen Rassismus und Ausgrenzung“.
Gutes Beispiel für gelungene Integration: IG Metall-Studie zur Integration von Migranten