Nach dem Großbrand im Flüchtlingslager Moria fordert die IG Metall schnelle Hilfen für die obdachlos gewordenen Geflüchteten. „Wir als IG Metall stehen für Humanität und Solidarität. Daher fordern wir Soforthilfen, sowie die sofortige Evakuierung Morias und die Aufnahme von Geflüchteten in Deutschland und Europa“, sagt Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall und beim Vorstand zuständig unter anderem für die Themen Migration und Teilhabe.
Das Camp auf der griechischen Insel Lesbos gilt als Europas größtes Flüchtlingslager. Eigentlich ausgelegt für 2.800 Menschen, waren hier zeitweise bis zu 20.000 Geflüchtete auf engstem Raum untergebracht. Nachdem das Lager nun fast vollständig abgebrannt ist, sind tausende Flüchtlinge obdachlos. Die Politik in Deutschland ist weiter uneins, was die Aufnahme von Flüchtlingen angeht. Die IG Metall drängt darauf, dass den Geflüchteten jetzt schnell und effektiv geholfen wird.
Seit der sogenannten Flüchtlingskrise 2015 setzt sich die IG Metall für die Integration von Geflüchteten ein. Metallerinnen und Metaller organisieren Praktikumsplätze, engagieren sich ehrenamtlich als Mentorinnen oder begleiten Flüchtlinge als Integrationspaten bei Amtsgängen. Betriebsräte und Vertrauensleute sorgen dafür, dass Geflüchtete nicht in prekären Arbeitsverhältnissen stecken bleiben, sondern in sichere Arbeitsverhältnisse mit fairer Bezahlung kommen.
Auch dank solcher Bemühungen lief die Integration in den Arbeitsmarkt besser, als die Umstände erwarten ließen. Laut der Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung IAB hat etwa jeder zweite Geflüchtete fünf Jahre nach Ankunft in Deutschland einen Job. Die Integration in den Arbeitsmarkt verläuft nach Einschätzung des Instituts heute schneller als bei Geflüchteten früherer Jahre. Auch vor diesem Hintergrund erscheint die Aufnahme von Flüchtlingen aus Moria nicht nur dringend geboten, sondern auch leistbar.