11. November 2011
Hintergrund: Rente mit 67
Eine Kürzung der Renten und Förderung der Altersarmut
Obwohl weder die Arbeitsmarktentwicklung noch die wirtschaftliche und soziale Situation älterer Arbeitnehmer es rechtfertigen, hält die Bundesregierung an der Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre fest. Hier finden Sie Fakten und Hintergründe sowie mögliche Alternativen zur Rente mit 67.

Im Jahr 2007 hat der Gesetzgeber mit dem RV-Altersgrenzenanpassungsgesetz beschlossen, ab 2012 das Renteneintrittsalter schrittweise anzuheben. Die Anhebung gilt nicht nur für die Altersrente, sondern grundsätzlich auch für alle anderen Rentenarten. Sie erfolgt vom Jahr 2012 an jährlich um einen Monat und ab dem Jahr 2024 in zweimonatlich, so dass die „Rentenaltersgrenze 67“ im Jahr 2029 voll wirksam wird. Betroffen sind somit diejenigen, die ab dem Jahr 2012 in die Rente gehen. Eine Ausnahme gilt für Beschäftigte, die 45 Arbeitsjahre aufweisen können. Sie können auch nach 2012 mit 65 ohne Abschläge in Rente gehen
 

Warum soll das Rentenalter angehoben werden?

Hauptargument der Befürworter der Rente mit 67 ist die demographische Entwicklung in Deutschland: Künftig müssten immer weniger jüngere Berufstätige immer mehr, immer älter werdende Rentner finanzieren. Das führe zu sinkenden Einnahmen bei gleichzeitig steigenden Ausgaben. Doch diese isolierte Betrachtung des demographischen Wandels greift bei einem Komplexen Thema wie der Verlängerung der Lebensarbeitszeit zu kurz. Zahlreiche weitere Faktoren spielen eine wichtige Rolle:

Wie sieht die Realität auf dem Arbeitsmarkt aus?

Ein Blick auf die Beschäftigungssituation derer, die kurz vor der heutigen Regelaltersgrenze von 65 Jahren stehen, zeigt: Kaum einer von den 64-Jährigen ist noch sozialversicherungspflichtig beschäftigt. In 2008 lag ihr Anteil bei 9,9 Prozent. Noch seltener sind Menschen dieser Altersgruppe in einer sozialversicherungspflichtigen Vollzeitstelle. Zudem gelten auch Beschäftigte in Altersteilzeit als sozialversicherungspflichtig beschäftigt, auch wenn sie bereits in der Ruhephase sind. Würde man ihren Anteil herausrechnen, fiele die Kurve der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten noch stärker ab.


Was spricht gegen die Rente mit 67?


Welche Position vertritt die IG Metall?

Wer sich mit den Bedürfnissen der Arbeitnehmer in Deutschland beschäftigt, muss die Rente mit 67 ablehnen und sich für Alternativen einsetzen. Das tut auch die IG Metall. Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall, lehnt die Rente mit 67 im Hinblick auf prekäre Beschäftigung weiterhin ab: „Wir bleiben bei dem Nein zur Rente mit 67. Auch deshalb, weil der Arbeitsmarkt der Schlüssel für sichere und bezahlbare Renten ist. Wer aber zulässt, dass über massenhafte Leiharbeit und massives Lohndumping den Rentenkassen Milliarden Einnahmen entzogen werden, der sollte nicht die Rentner dafür finanziell bluten lassen, sondern vielmehr den Arbeitsmarkt in Ordnung bringen.“


Wie sehen die Alternativen aus?

Die Rente mit 67 ist ein Irrweg, der zu einer Kürzung der Renten und in die Altersarmut führt. Deswegen hat die IG Metall ein Memorandum zur Alterssicherung verfasst. Darin fordert sie:


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