Im Spätsommer 2016 hat die IG Metall eine Unterschriftenaktion zur Parität bei den Krankenkassenbeiträgen gestartet. Rund 115 000 Menschen haben mitgemacht und mit ihrer Unterschrift die Landtags- und Bundestagsabgeordneten aufgefordert, sich für die paritätische Beitragsfinanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) einzusetzen.
Auch Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe hat die Unterschriften nun erhalten. Im Begleitschreiben an ihn fordern Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, und das für Sozialpolitik zuständige Vorstandsmitglied Hans-Jürgen Urban den Bundesgesundheitsminister auf, sich für die Abschaffung der Zusatzbeiträge und die Wiederherstellung der Parität einzusetzen. Ein solches Unterschriften-Paket ging ebenfalls an die gesundheitspolitischen Sprecher der Fraktionen.
Die Unterschriftenaktion läuft weiter. Die IG Metall bittet jedoch darum, dass die jetzt noch gesammelten Unterschriften direkt vor Ort den Politikern übergeben werden.
Bis zum Jahr 2005 haben Arbeitgeber und Arbeitnehmer einen gleich hohen Beitrag bezahlt. Dann hat sich die Politik von der paritätischen Finanzierung abgewendet und einen Sonderbeitrag für Versicherte eingeführt. Der Arbeitgeberbeitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung wurde 2011 bei 7,3 Prozent eingefroren. Seitdem tragen die Versicherten jede Kostensteigerung über den Zusatzbeitrag allein. Inzwischen liegt der Anteil der Arbeitnehmer im Durchschnitt bei 8,4 Prozent – je nach Zusatzbeitrag der Krankenkasse. Damit finanzieren allein die Versicherten den medizinischen Fortschritt. Die IG Metall lehnt diesen Bruch mit der paritätischen Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung ab.