Allerdings sehen die Betriebsräte auch noch viele kritische Punkte, die in der Windkraftbranche im Argen liegen: „Die Innovationsfähigkeit in der jungen Branche Windindustrie muss gestärkt werden, sonst hat die Branche im Wettbewerb um die besten Köpfe das Nachsehen“, befand Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, in Hamburg. Gute Arbeitsbedingungen und Mitbestimmung seien dafür ein wichtiger Stützpfeiler. Lemb: „Beteiligung als Motivations- und Gestaltungsfaktor muss von den Unternehmen als Wettbewerbsvorteil erkannt werden.“
Handlungsbedarf sehen die Betriebsräte auch bei Ausbildung, Leiharbeit, Werkverträgen und Befristungen. So liegt die Quote für eingesetzte Leiharbeitnehmer bei bis zu 33 Prozent. Werkvertragsbeschäftigte machen sogar in den Betrieben die Hälfte der Belegschaft aus. Und ein Viertel aller neu eingestellten Beschäftigten erhalten nur einen befristeten Arbeitsvertrag. Auch müssen die Firmen deutlich mehr junge Menschen ausbilden. Vor allem bei nicht tarifgebundenen Unternehmen ist die Ausbildungsquote viel zu niedrig.
Die Grundlage für die Umfrageergebnisse sind die Antworten von Betriebsräten aus 35 Windenergie-Betrieben mit 17 050 Beschäftigten.