... gemeinsam – im Interesse der Beschäftigten.
Mobilitätswünsche ändern sich, ebenso wie die ökologischen Rahmenbedingungen. Das hat Auswirkungen auf den Verkehrsträger Auto. Eine mögliche Lösung ist die Elektromobilität. Bis zum Jahr 2020 sollen eine Million Elektrofahrzeuge auf deutschen Straßen fahren. Das ist das Ziel. Ob es erreicht wird, ist noch nicht ausgemacht. Heute übergibt acatech, die deutsche Akademie der Technikwissenschaften, für die Nationale Plattform Elektromobilität in Berlin ihren Fortschrittsbericht an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Weitere Informationen in der Pressemitteilung.
Klar ist, dass sich mit der Umstellung auf Elektromobilität nicht nur das Innenleben von Fahrzeugen verändern wird. Auch die Wirtschaftsbeziehungen werden tiefgreifend umgewälzt. Das wirkt sich auf Arbeitsplätze, Wertschöpfungsketten sowie die Arbeitsteilung zwischen Automobilherstellern und -Zulieferern aus. Um diese Veränderungen positiv im Sinne der Beschäftigten zu gestalten, ist die IG Metall mit dabei.
Ihr Ziel ist es, in Deutschland die gesamte Wertschöpfungskette für Elektromobilität aufzubauen und so die Beschäftigung positiv zu beeinflussen. Das betonte Detlef Wetzel, Erster Vorsitzender der IG Metall in Berlin: „Nur wenn wir die gesamte Wertschöpfungskette in Deutschland etablieren, von den Materialien über die integrierte Zell- und Batterieproduktion bis hin zu den Antriebstechnologien, nutzen wir unsere gute Ausgangsposition und stärken mit Elektromobilität nachhaltig den Wirtschafts- und Beschäftigungsstandort.“ Über drei Millionen Arbeitsplätze hängen zurzeit direkt oder indirekt von der Automobilproduktion ab. Die Branche ist daher bei der Beschäftigung, der Wertschöpfung sowie der Forschung und Entwicklung entscheidend für die deutsche Wirtschaft.
Mit der Umstellung auf Elektromobilität wird bei den Fahrzeugen der bisherige Antriebsstrang beim Verbrennungsmotor überflüssig und durch einen Elektroantrieb ersetzt. Dabei ist die Batterie das Kernstück der neuen Technologie. Insgesamt gibt es bisher 17 Elektrofahrzeugmodelle von deutschen Herstellern, zwölf weitere sollen im nächsten Jahr folgen. Deutschland soll zum Leitmarkt für Elektromobilität werden, damit würde nicht nur die Automobilindustrie gestärkt, dies würde sich außerdem weitreichend auf weitere industrielle Bereiche auswirken und die Beschäftigung hierzulande stabilisieren und ausbauen.
Die positiven Beschäftigungseffekte können nur erzielt werden, wenn die gesamte Wertschöpfungskette – von den Batteriezellen bis zu den Dienstleistungen – lückenlos in Deutschland angesiedelt wird. Derzeit wird dies jedoch bei der Zellproduktion unterbrochen. Die deutschen Unternehmen sind hier auf ausländische Zulieferer angewiesen. Damit nicht weitere Produzenten aus der Wertschöpfungskette abwandern, sind wirtschaftspolitische Anstrengungen erforderlich. Das Ziel ist, die Technik zur Zellproduktion hierzulande zu erforschen und anzuwenden – dann wird Elektromobilität in Deutschland auch Erfolg haben. Die Zellproduktion ist der Schlüssel, um in Deutschland große Teile der Wertschöpfung für die Zukunft zu sichern.
Ziel ist es, die Batterie komplett in Deutschland fertigen zu lassen. Denn die Batterie macht bis zu 40 Prozent der Wertschöpfung eines Elektrofahrzeuges aus. Dass es gelingen kann, den kompletten Prozess hierzulande zu bündeln, dafür gibt es viele innovative Lösungen, die in der Vergangenheit schon bei anderen Problemen entwickelt wurden – auch durch Mitarbeit der Beschäftigten und ihrer Gewerkschaften. Ein wichtiger Faktor dafür ist die Aus- und Weiterbildung der Belegschaften.