Stark gesunkene Exporterwartungen und Rückgang bei den Bestellungen. Nach dem Shutdown läuft die Produktion jetzt in einer flachen Kurve wieder an. Es ist mit mehreren Wochen oder Monaten bis zur „Normalität“ zu rechnen.
Für ihre Prognosen benutzen die Wirtschaftsinstitute ein „Krisen-Alphabet“. Ein U-förmiger Verlauf steht für eine breitere Talsohle und allmähliche Erholung, ein „V“ für eine sehr schnelle und steile Erholung.
Für die deutsche Wirtschaft gehen die Ökonomen mehrheitlich von einem „U“ aus. Manche rechnen sogar mit einem L-förmigen Verlauf. Das heißt: Nach dem Einbruch kommt erst einmal eine längere Seitwärtsbewegung, bis der Aufholprozess einsetzt.
Wie schnell es geht, hängt auch davon ab, wie die anderen europäischen Länder den Einbruch durch die Corona-Krise bewältigen und wann sich die Exportmärkte und Lieferketten wieder stabilisieren.
Automobilindustrie
Stark gesunkene Exporterwartungen und Rückgang bei den Bestellungen. Nach dem Shutdown läuft die Produktion jetzt in einer flachen Kurve wieder an. Es ist mit mehreren Wochen oder Monaten bis zur „Normalität“ zu rechnen.
Bahnindustrie
Die Produktion läuft mit geringerem Ausstoß weiter, teilweise mit Kurzarbeit. Die Arbeiten im Homeoffice haben zugenommen.
Handwerk
Nach wie vor gefragt sind die baunahen Gewerke Elektrohandwerk, Sanitär- und Heizung sowie das Metallhandwerk. Im Kfz-Handwerk fahren die Betriebe den Service und Vertrieb wieder schrittweise hoch. Das große Problem ist derzeit die geringe Nachfrage nach Neuwagen.
Holz und Kunststoff verarbeitende Industrie
Hersteller von Türen, Fenstern und Fertighäusern haben Probleme, ihre Aufträge abzuarbeiten. Die Konsumzurückhaltung belastet die Möbelindustrie.
Luft- und Raumfahrtindustrie
Derzeit geht es kaum um Wertschöpfung, sondern um Schadensbegrenzung und Aufrechterhaltung der Produktion. Die drohenden Liquiditätsengpässe bei kleinen und mittleren Zulieferern bereiten große Sorgen.
Leiharbeit
Viele Beschäftigte sind in Kurzarbeit und werden kaum von Automobilherstellern und Zulieferern abgerufen.
Maschinenbau
Die Corona-Krise trifft weite Teile des Maschinenbaus. Viele Firmen leiden unter fehlenden Neuaufträgen und Stornierungen. Am stärksten trifft es den Teil, der an der Automobilindustrie hängt.
Medizintechnik
So gefragt wie nie: Sonderkonjunktur wegen vieler Aufträge für Beatmungsgeräte, Masken, Schutzkleidung, Kernspintomografen und Virentestverfahren.
Schiffbau
Corona hat den jüngsten Wachstumstrend jäh unterbrochen. Teilweise gibt es Kurzarbeit. Mehrere Betriebe haben erhebliche Liquiditätsengpässe. Besonders betroffen ist der Bau von Kreuzfahrtschiffen.
Schmiedeindustrie
Zahlreiche Unternehmen sind in Kurzarbeit. Edelstahlteile-Zulieferer profitieren durch den Ausfall Italiens und Spaniens. Die Lager sind für einen raschen Hochlauf gut gefüllt.
Eisen- und Stahlindustrie
Die Hochöfen laufen in den meisten Betrieben gedrosselt weiter. Ein Problem ist die schwache Nachfrage vor allem durch die Automobilindustrie. China und Russland, wo trotz Corona unverändert weiterproduziert wird, könnten den Markt mit billigem Stahl fluten.
Textil- und Bekleidungsindustrie, textile Dienste
Die Textilindustrie als Zulieferer für die Automobilindustrie ist von den Werksschließungen der Automobilhersteller besonders betroffen. Das gilt auch für die textilen Dienste, die die Arbeitskleidung für die Automobilhersteller reinigen. Die Bekleidungsbetriebe sind von Ladenschließungen und Kaufzurückhaltung betroffen.
Wehrindustrie
Die meisten Unternehmen produzieren weiter. Die Betriebsräte erwarten zügigen Hochlauf. Die Wertschöpfungsketten funktionieren.