Ob Elektroniker, Mechatroniker oder Produktionstechnologe: Die aktuellen Ausbildungsberufe in der Metall- und Elektroindustrie sind inhaltlich bereits jetzt gut aufgestellt für das, was im Zuge fortschreitender Digitalisierung auf sie zukommt.
Das ist das Ergebnis unserer Untersuchung, dem Arbeitgeberverband Gesamtmetall, dem Verband der Deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) und des Zentralverband der Elektroindustrie (ZVEI). Gemeinsam hatten sie sich im letzten Jahr darauf verständigt, die Industrie-4.0-relevanten Ausbildungsberufe und Fortbildungen der Metall- und Elektroindustrie auf die Anforderungen der Digitalisierung hin zu überprüfen.
Die Sozialpartner sind sich einig: Die Entwicklung neuer Berufsbilder ist aktuell nicht notwendig. Aber: Wenn die vorhandenen Berufe künftig erfolgreich bleiben sollen, müssen die Aus- und Fortbildungen in der Metall- und Elektroindustrie punktuell aktualisiert werden.
Zu diesem Zweck haben wir, Gesamtmetall, VDMA und ZVEI nun gemeinsame Handlungsempfehlungen erarbeitet.
Für die aktuellen Ausbildungsberufe der Metall- und Elektroindustrie haben die Sozialpartner schon vor einigen Jahren ein innovatives Strukturmodell mit modernen Berufsbildern entwickelt. Die dynamisch und prozessorientiert angelegte Struktur der Ausbildung hat sich bewährt. Darauf gelte es nun aufzubauen: Indem die Berufsbilder kontinuierlich auf ihre Zukunftsfähigkeit überprüft und, soweit erforderlich, angepasst werden.
Bestehende Lehrpläne sollen um neue Inhalte erweitert werden, zum Beispiel um das Thema Datensicherheit. Dazu sollen die Ausbildungsordnungen der industriellen Metall- und Elektroberufe im Rahmen einer Teilnovellierung überarbeitet werden. Nur so könne sichergestellt werden, dass künftig der Umgang mit digitaler Arbeit gelingt. Für weitergehende Anforderungen in einzelnen Berufen sollen außerdem Zusatzqualifikationen vorgesehen werden.
Zusätzlich halten es die verantwortlichen Sozialpartner für wichtig, Umsetzungshilfen für die Ausbildung im Kontext von Digitalisierung und Industrie 4.0 bereitzustellen und fachdidaktische und medientechnische Konzepte für Schule und Betrieb zu erstellen.
Die Vorschläge wurden gemeinsam von den Sozialpartnern sowie Vertretern aus Unternehmen, Berufsschulen und der Wissenschaft diskutiert und nach Auswertung bereits vorliegender Studien entwickelt. Sie werden nun mit den zuständigen Bundesministerien und Entscheidungsträgern abgestimmt und dann zügig umgesetzt. Ziel ist es, von August 2018 an in den aktualisierten Berufen ausbilden zu können.