Frankfurt am Main – Gegen die Abwanderung von Fachkräften und für zukunftsfähige Arbeitsplätze: Von den Unternehmen in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Industrie verlangt die IG Metall mehr Geld für die Beschäftigten. Mit ihrer Forderung startet die Gewerkschaft jetzt die Tarifrunde: 8,5 Prozent höhere Entgelte und eine weitere soziale Komponente wie etwa eine Inflationsausgleichsprämie. Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben.
Aktuell arbeiten bundesweit 220.000 Beschäftigte bei Möbel-, Platten-, Fertighaus-, Caravan-Herstellern sowie Automobilzulieferern. Brigitte Döth, Tarif- und Branchenkoordinatorin für Holz und Kunststoff in der IG Metall, sagte: „Es geht jetzt um die Zukunft der Beschäftigten und der Branche. Unsere Forderung wird den differenzierten Lagen in den Betrieben mehrfach gerecht. Die gestiegenen Preise und die Abwanderung von Fachkräften verlangen eine bessere Bezahlung der Beschäftigten.“
Die Holz-Kunststoff-Branche hat ein Nachwuchs-Problem: Allein aufgrund der Altersstruktur erwartet sie die nächsten zehn Jahre ein Ausscheiden von einem Viertel der Beschäftigten. Bereits heute beklagen laut einer aktuellen IG Metall-Umfrage 66 Prozent der Beschäftigten, dass ihr Betrieb Fachkräfte verliert. 60 Prozent der 6000 Befragten fühlen sich in ihren Betrieben nicht fair und wertschätzend behandelt. Metallerin Döth: „Wirklich gewinnen können alle nur mit deutlich attraktiveren Arbeitsbedingungen.“
Nach den Beschlüssen in den IG Metall-Bezirken wird die Bestätigung der Tarifforderungen durch den IG Metall-Vorstand am 22. Oktober erwartet. Ab dem 12. Januar 2024 sind Warnstreiks möglich. Branchenbeauftragte Döth: „Die Arbeitgeber können jetzt entscheiden, wie heiß das neue Jahr startet.“
Redaktioneller Hinweis:
Die Tarifverhandlungen führen die Bezirke der IG Metall. Für regionale Informationen wenden Sie sich bitte an die Pressestellen der IG Metall-Bezirke. https://igmetall.de/presse-bezirke
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