Jürgen Kerner: „Der von Airbus angekündigte Abbau von 6.000 Arbeitsplätzen betrifft Deutschland überproportional. Das wird die IG Metall nicht hinnehmen. Das Virus darf nicht als Vorwand für Einschnitte dienen, um auf Kosten der Beschäftigten die geplanten Renditeziele zu erreichen. Reflexartig mit Arbeitsplatzabbau zu reagieren, ist kurzsichtig und gefährdet die Zukunft von Airbus. Die technologische und ökologische Erneuerung der Luftfahrt, insbesondere mit Blick auf den A320-Nachfolger (NewSingleAisle), steht unmittelbar bevor. Weder Airbus noch die gesamte Luftfahrtbranche können sich angesichts einer solchen Herausforderung den Abbau tausender Fachkräfte leisten, die noch vor der Krise händeringend gesucht wurden. Betriebsbedingte Kündigungen müssen ausgeschlossen werden, dafür zeigen wir Alternativen auf. Das sind z.B. eine branchenweite, krisenüberbrückende Ausweitung der Kurzarbeit, Modelle für eine tarifliche Arbeitszeitabsenkung und faire Ausstiegsmöglichkeiten für rentennahe Arbeitnehmer.
Mit Blick auf die globale Wettbewerbsfähigkeit brauchen wir jetzt strategische Investitionen, um Standorte und Arbeitsplätze im Airbus-Konzern und bei den Zulieferern zu sichern und Brücken in die Zukunft zu bauen. Wir erwarten verbindliche Perspektiven, insbesondere für die Premium Aerotec. Nur mit einer soliden Basis kann nach der Krise ein Neustart gelingen. Verpassen wir diese Chance, dann droht der Neustart zum Fehlstart zu werden. Alle Beteiligten: Arbeitgeber, Arbeitnehmer, Verbände und auch Politik müssen sich schnellstens auf Lösungen verständigen, mit denen der Kahlschlag in der Luftfahrtbranche verhindert wird.“
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