Frankfurt/Main – Der Erste Vorsitzende der IG Metall, Berthold Huber, hat das Tarifergebnis für die 75.000 Beschäftigten in der nordwestdeutschen Stahlindustrie positiv bewertet. „Dieses Ergebnis beteiligt die Beschäftigen fair am wirtschaftlichen Erfolg. Es ist ein weiterer Beleg für die gute und verlässliche Tarifpolitik der IG Metall auch in unsicheren Zeiten“, sagte Huber am Dienstag in Frankfurt. Zudem sei es gelungen, die unbefristete Übernahme der Ausgebildeten zur neuen Regel zu machen. „Das bietet den Jüngeren eine sichere Zukunftsperspektive. Damit haben wir ein wichtiges Etappenziel erreicht“, betonte Huber.
Die Tariferhöhung von 3,8 Prozent gilt ab dem 1. Dezember 2011 bis zum 28. Februar 2013. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von insgesamt 16 Monaten. Auszubildende müssen künftig in der Regel unbefristet übernommen werden. Außerdem wurde der Tarifvertrag zur Altersteilzeit verlängert und ermöglicht auch in Zukunft einen früheren Altersausstieg. Über neue Modelle zum fairen Altersausstieg wird in einer Arbeitsgruppe weiter verhandelt. Beide Seiten verständigten sich darauf, bis zum Ende der Laufzeit des Tarifvertrages Ergebnisse zu erzielen.
Das Ergebnis sei vor allem deshalb zustande gekommen, weil tausende Stahlbeschäftigte in Warnstreiks ihrer Forderung Nachdruck verliehen hätten. „Nur wer sich in Gewerkschaften organisiert, kann seine Interessen in der Arbeitswelt wirksam durchsetzen“, hob Huber hervor.