Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall:
"Die von Airbus kommunizierten Abschreibungen von fast einer Milliarde Euro im Satellitengeschäft werfen viele Fragen auf. Wie konnte es dazu kommen? Woher stammen die Verluste konkret? Wieso wurden die negativen Entwicklungen nicht frühzeitig erkannt?
Die IG Metall erwartet, neben vollständiger Transparenz und offenen Gesprächen mit den Arbeitnehmervertretungen, dass Airbus bei den Gegenmaßnahmen mit Augenmaß agiert. Jetzt pauschal den Rotstift anzusetzen und Zukunftsprogramme kaputtzusparen oder gar einen Kompetenzverlust durch Arbeitsplatzabbau zu riskieren, könnte für Airbus mittelfristig deutlich negativere Auswirkungen haben. Die IG Metall steht zu den Beschäftigten an allen Raumfahrtstandorten.
Raumfahrt ist zudem ein Thema mit hoher politischer Brisanz. Die neue deutsche Raumfahrtstrategie wurde vor nicht einmal einem Jahr Ende September 2023 beschlossen. Demnach sind weltraumgestützte Infrastrukturen immer mehr als Teil der kritischen Infrastruktur zu sehen. Deutschland und Europa brauchen in den relevanten Bereichen, die die Souveränität betreffen, eigene Kompetenzen, zum Beispiel die Fähigkeit, Satelliten ins All zu bringen, heißt es in der Raumfahrtstrategie. Airbus-Chef Guillaume Faury ist gut beraten, zeitnah das Gespräch mit der Bundesregierung zu suchen. Dort gibt es mit Sicherheit klare Erwartungen an ihn. Die IG Metall wird die Lage der Raumfahrt in Deutschland auf jeden Fall mit der Regierung erörtern.“
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