29. April 2016
Pressemitteilung Nr. 16/2016
IG Metall: 110.000 Warnstreikende demonstrieren für ihre Forderung von 5 Prozent mehr Entgelt

Frankfurt am Main – Nach Ende der Friedenspflicht haben sich bis zum frühen Nachmittag (14 Uhr) bundesweit bereits fast 110.000 Beschäftigte aus fast 400 Betrieben an Warnstreiks und Aktionen beteiligt. Bereits um 0 Uhr haben rund 25.000 Warnstreikende aus rund 90 Betrieben ihrer Forderung nach 5 Prozent mehr Entgelt Nachdruck verliehen und gegen das magere Angebot der Arbeitgeber protestiert. „Solange die Arbeitgeber meinen, die Leistung und das Engagement der Beschäftigten mit diesem provokanten Angebot abspeisen zu können, werden wir mit Warnstreiks antworten“, sagte Jörg Hofmann, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Freitag um Mitternacht auf einer Kundgebung vor 3.000 Beschäftigten des Ford-Werkes in Saarlouis. Hofmann kündigte auch für die kommenden Tage massive bundesweite Warnstreiks an.

Der Schwerpunkt der Warnstreiks lag am Freitag in Baden-Württemberg. Dort beteiligten sich über 37.000 Beschäftigte aus 156 Betrieben an Warnstreikaktionen. Kurzfristige Arbeitsniederlegungen gab es in den Ulmer Betrieben EvoBus (5.800 Warnstreikende), Brehm, Handtmann Metallguss und Liebherr. Beim Autozulieferer Mahle nahmen rund 2.000 Beschäftigte an einem betrieblichen Aktionstag teil.

In Nordrhein-Westfalen folgten rund 17.000 Beschäftigte aus 61 Betrieben dem Aufruf der IG Metall. In der Nacht beteiligten sich bereits mehr als 4.100 Metallerinnen und Metaller aus 20 Betrieben an den 0-Uhr-Aktionen. Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, sprach auf zwei Kundgebungen vor insgesamt 7.500 Beschäftigten der Ford-Werke in Köln. Weitere Warnstreikaktionen gab es mit 1.600 Beschäftigten aus 30 Betrieben in Wuppertal.

Im IG Metall-Bezirk Mitte beteiligten sich über 16.000 Beschäftigte aus 48 Betrieben aus Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen an Warnstreiks. In der Nacht hatten bereits 7.000 Metallerinnen und Metaller die Arbeit kurzzeitig niedergelegt. Weitere Schwerpunkte lagen bei ThyssenKrupp in Andernach, bei Ford und anderen Betrieben in Saarlouis, bei Daimler in Kassel und in den Opelstandorten Kaiserslautern und Eisenach.

Im IG Metall-Bezirk Küste nahmen rund 14.200 Beschäftigte aus mehr als 50 Betrieben an Warnstreikaktionen teil. Bereits in der Nacht waren 1.200 Beschäftigte von Daimler und Lear in Bremen im Warnstreik. Die größte Kundgebung Norddeutschlands gab es mit 2.000 Teilnehmenden vor dem Airbus-Werk in Finkenwerder. In Papenburg folgten 2.000 Beschäftigte der Meyer-Werft dem Warnstreikaufruf der IG Metall. In Schleswig-Holstein beteiligten sich 3.500 Metallerinnen und Metaller aus 30 Betrieben an den Aktionen.

In Bayern legten rund 12.000 Beschäftigte aus über 30 Betrieben kurzzeitig die Arbeit nieder. Bereits in der Nacht ließen bereits 7.200 Metallerinnen und Metaller die Bänder in elf Betrieben kurzzeitig still stehen. Die größte Kundgebung gab es mit 5.000 Teilnehmenden bei Audi in Ingolstadt. Jürgen Kerner, Hauptkassierer der IG Metall, sprach um Mitternacht vor 450 Warnstreikenden von Airbus Helicopters in Donauwörth. Im Tagesverlauf gab es unter anderem Aktionen mit 1.000 Beschäftigen beim Siemens Gerätewerk in Amberg und mit 750 Metallerinnen und Metallern bei MTU Aero Engines in München.

Im IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen folgten über 6.000 Metallerinnen und Metaller aus elf Betrieben dem Aufruf der IG Metall. Den Auftakt machten um 0 Uhr 500 Metallerinnen und Metaller am Mercedes-Benz-Werk in Berlin-Marienfelde und mehr als 200 Beschäftigte der Autozulieferer GKN Driveline und Radsystem Mosel in Sachsen. Bei Volkswagen Sachsen in Chemnitz und Zwickau nahmen gemeinsam mit dem Automobilzulieferer SAS Autosystemtechnik rund 3.600 Beschäftigte an einer Kundgebung mit Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, und anderen Warnstreikaktionen teil.

In Niedersachsen und Sachsen-Anhalt demonstrierten knapp 4.800 Beschäftigte aus 29 Betrieben für ihre Forderung. In Salzgitter legten insgesamt rund 2.400 Beschäftigte von Alstom, MAN, Voith und Meyer zeitweise die Arbeit nieder.


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