Frankfurt am Main – Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie hat die IG Metall die Warnstreiks am Freitag unvermindert fortgesetzt. Bis zum Mittag (14 Uhr) demonstrierten rund 70.000 Beschäftigte aus über 300 Betrieben mit Arbeitsniederlegungen und Kundgebungen für ihre Forderungen nach 5,5 Prozent mehr Entgelt sowie Regelungen zur Alters- und Bildungsteilzeit. Für den heutigen Nachmittag und Abend sind weitere Warnstreiks und Frühschlussaktionen geplant. Bislang haben sich bundesweit rund 450.000 Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen aus über 2.000 Betrieben an den Warnstreiks beteiligt, teilte die IG Metall am Freitag in Frankfurt mit.
Der Schwerpunkt der Warnstreikaktionen lag in Baden-Württemberg. Dort folgten bis zum Mittag rund 21.500 Beschäftigte aus 70 Betrieben dem Aufruf der IG Metall. Insgesamt legten 11.000 Daimler-Beschäftigte in Untertürkheim, Mettingen, Sindelfingen, Hedelfingen und in der Daimler-Zentrale die Arbeit kurzzeitig nieder. Frühschluss-Aktionen mit mehr als 2.000 Teilnehmern gab es bei John Deere und SEW-Eurodrive in Bruchsal. In Blumberg traten 600 Beschäftigte von TRW in den kurzzeitigen Ausstand. Weitere Warnstreikaktionen gab es u.a. in Esslingen, Lörrach, Offenburg und Ulm.
In Nordrhein-Westfalen legten 14.000 Beschäftigte aus über 70 Betrieben kurzzeitig die Arbeit nieder. 10.000 Metaller demonstrierten zur dritten NRW-Tarifverhandlung in Mülheim für ihre Forderung. Die Warnstreikenden aus Mülheim und der umliegenden Region, davon allein 1.700 Siemensianer, protestierten mit Plakaten und Transparenten. Weitere Warnstreikaktionen gab es u.a. in Aachen, Gummersbach, Harsewinkel, Essen, Oberhausen, Remscheid und Gelsenkirchen. In Vlotho beteiligten sich 350 Beschäftigte aus drei Betrieben an einer Kundgebung.
Im IG Metall-Bezirk Küste legten 13.800 Beschäftigte aus über 80 Betrieben die Arbeit kurzzeitig nieder. In Bremen beteiligten sich 1.000 Beschäftigte bei Airbus, in Nordenham 1.100 bei Premium Aerotec und 300 bei ThyssenKruppMarineSystems in Kiel an Arbeitsniederlegungen.
In Bayern nahmen knapp 6.400 Beschäftigte aus 25 Betrieben an Warnstreiks teil. Am Siemens-Standort in Amberg beteiligten sich 1.000 und in Kemnath 350 Beschäftigte an Arbeitsniederlegungen. In Ansbach traten 980 Metaller in den Ausstand. In Aschaffenburg legten an den beiden Linde-Standorten knapp 1.000 Mitarbeiter die Arbeit kurzzeitig nieder. Weitere Warnstreikaktionen gab es u.a. in Fürth, Bad Windsheim, Coburg und Marktoberdorf.
Im IG Metall-Bezirk Mitte folgten rund 10.400 Beschäftigte aus 29 Betrieben dem Aufruf der IG Metall. In Hessen beteiligten sich Beschäftigte u.a. aus Eschenburg, Herborn, Witzenhausen, Königstein, Erbach und Dietzenbach an Arbeitsniederlegungen. Weitere Warnstreiks und Frühschlussaktionen gab es in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und in Thüringen.
In Niedersachsen und Sachsen-Anhalt folgten rund 2.300 Mitarbeiter aus 17 Betrieben dem Aufruf der IG Metall. Der Schwerpunkt der Warnstreiks lag in Alfeld, Hameln und Hildesheim. An den Warnstreiks beteiligten sich u.a. rund 160 Beschäftigte an den Lenze-Standorten bei Hameln, rund 150 Beschäftigte von Phoenix Contact Electronics in Bad Pyrmont und rund 350 Beschäftigte von Robert Bosch in Hildesheim.
Im IG Metall-Bezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen beteiligten sich rund 500 Metallerinnen und Metaller aus 11 Betrieben an Warnstreiks. In Sachsen gab es Arbeitsniederlegungen in Leipzig bei der Kirow Ardelt GmbH sowie in Rackwitz, und Leipzig. In Dresden versammelten sich 150 Beschäftigte vor der Volkswagen Sachsen GmbH zu einer Kundgebung. Weitere Warnstreikaktionen gab es im brandenburgischen Eberswalde und Wildau.