Kecskemét (Ungarn) – Die IG Metall baut ihre Kooperation mit der ungarischen Metallgewerkschaft VASAS weiter aus und hat am 28. Februar 2017 ein zweites Büro des gewerkschaftlichen Bildungs- und Beratungsinstituts TPI nonprofit Kft in Kecskemét eröffnet. Anlässlich der Büroeröffnung erklärte Wolfgang Lemb, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, am Dienstag in Kecskemét: „Arbeitsplätze in der Automobilindustrie in Deutschland sind langfristig nur dann sicher, wenn auch an den ausländischen Standorten die Arbeits- und Einkommens-bedingungen mit Hilfe starker gewerkschaftlicher Organisation verbessert werden. Dem globalen Unterbietungs-wettbewerb und Sozialdumping der Konzerne setzen wir eine grenzenlose gewerkschaftliche Solidarität entlang der Wertschöpfungskette entgegen. Wir sind da präsent, wohin die Konzerne ausweichen wollen, um mit niedrigen Löhnen und Sozialstandards den maximalen Profit einzustreichen.“ Die IG Metall arbeite intensiv und partner-schaftlich an der transnationalen Kooperation mit ihrer ungarischen Schwestergewerkschaft VASAS, bekräftigte Lemb.

In Kecskemét erweitert die Daimler AG bis 2019 ihre Fertigung. In den nächsten Jahren werden bei dem deutschen Autohersteller sowie in der ebenfalls dort angesiedelten Zulieferindustrie zwischen fünf- und sechstausend neue Arbeitsplätze entstehen. 4.000 Menschen arbeiten dort bereits in einem Werk von Mercedes-Benz.

Hintergrund:

Vor etwas über einem Jahr startete das Gemeinschaftsprojekt Transnationale Partnerschaftsinitiative (TPI) der deutschen und ungarischen Metallgewerkschaften IG Metall und VASAS in Györ. Daran knüpft die IG Metall jetzt mit dem neuen Büro in Kecskemét an. Diese beiden Städte sind die Zentren der ungarischen Automobilindustrie. In Ungarn arbeiten rund 30.000 Menschen an Standorten deutscher Unternehmen der Automobil- und Zulieferbranche.