Frankfurt am Main – Die IG Metall sieht in den Daten des Berichts der Bundesregierung zur Rente mit 67 Jahre keine Grundlage für das Festhalten an der Anhebung der Regelaltersgrenze. „Die Zahlen des Berichts sprechen nicht für, sondern gegen die Heraufsetzung des Renteneintrittsalters“, sagte Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall, am Mittwoch in Frankfurt. Nur 15 Prozent der Beschäftigten im Alter zwischen 60 und 65 Jahren arbeiten in einem normalen Vollzeitjob. Viele andere arbeiteten in atypischen und prekären Jobs, wie zum Beispiel Leiharbeiter oder geringfügig Beschäftigte. „Das ist kein Ruhmesblatt und schon gar kein Grund zum Jubeln“, kritisierte Huber.
Der IG Metall-Chef bekräftigte die Forderung nach Aussetzen der Rente mit 67. „Die Rente mit 67 ist eine Sackgasse. Sie ignoriert die Arbeitsbedingungen in Betrieben und Verwaltungen“, sagte Huber. Allein in der Industrie müsse ein Drittel der Beschäftigten wegen der Belastungen am Arbeitsplatz, wie Schicht-, Nacht- und Wochenendarbeit aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig aus dem Erwerbsleben ausscheiden. Statt der Erhöhung der Regelaltersgrenze sei ein Konzept eines flexiblen Übergangs in die Rente nötig, in dem die Belastungen am Arbeitsplatz und die Dauer der Einzahlungen in die gesetzliche Rentenversicherung eine wichtige Rolle spielen. Die IG Metall sei bereit, an einem solchen Konzept konstruktiv mitzuarbeiten.