7. März 2016
Pressemitteilung Nr. 10/2016
IG Metall fordert gesetzliches Rückkehrrecht von Teilzeit auf Vollzeit

Frankfurt am Main – Die IG Metall hat die Bundesregierung aufgefordert, die Vereinbarungen des Koalitionsvertrages zum Rückkehrrecht Teilzeitbeschäftigter in Vollzeit konsequent umzusetzen. „Ein gesetzlich verankertes Recht Teilzeitbeschäftigter wieder auf ein Vollzeitarbeitsverhältnis zurückkehren zu können, ist ganz wichtig für diejenigen, die aus privaten Gründen zeitweise aus dem Job aussteigen wollen“, sagte Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall, am Montag in Frankfurt. „Nach wie vor bleiben überwiegend Frauen wegen Kindererziehung oder Pflege zu Hause, was im späteren Berufsleben zu Einbußen bei Entgelt und Karriere führt. Gleichberechtigung im Berufsleben kann nur durch eine gerechte Verteilung von Arbeit zwischen Frauen und Männern erreicht werden.“

Der Wunsch nach mehr Freiräumen für eine bessere Vereinbarkeit von Arbeit und Leben ist auch das Ergebnis einer von der IG Metall anlässlich des Internationalen Frauentags (8. März) in Auftrag gegebenen Studie. Drei Viertel der Befragten befürworten demnach Teilzeitangebote für Eltern, um Frauen im Beruf zu fördern. Wirkungsvolle Maßnahmen zur Förderung von Frauen im Beruf seien familienfreundliche Arbeitszeiten für Mütter und Väter (83 Prozent) und die Möglichkeit, zeitweise von zu Hause arbeiten zu können (80 Prozent). „Mobiles Arbeiten kann zu mehr Zeitsouveränität führen. Die Digitalisierung der Arbeitswelt bietet dafür viele Möglichkeiten“, sagte Benner. „Damit das klappt, setzen wir uns für verlässliche Regelungen in den Betrieben ein.“

Keine signifikanten Veränderungen ergab die Umfrage bei der Einschätzung bezüglich Lohn und Karriereaussichten für Frauen: Immer noch beklagten 70 Prozent der Befragten eine Benachteiligung von Frauen bei der Besetzung von Führungspositionen in der Wirtschaft und bei der Bezahlung von Arbeit. Die Einschätzung, dass Frauen im Berufsleben benachteiligt werden, nimmt mit zunehmenden Alter sogar zu: Während 36 Prozent der befragten unter 30-Jährigen Nachteile für Frauen erkennen, kritisieren über die Hälfte der über 45-Jährigen (56 Prozent) grundsätzliche Benachteiligungen von Frauen im Beruf. „Angeblich haben wir Fachkräftemangel, aber ich sehe nicht, dass Frauen in Produktion und Büro der rote Teppich ausgerollt wird“, kritisierte Benner. „Aufstieg und Führung in Teilzeit ist in deutschen Firmen kaum denkbar. Wir brauchen einen Kulturwandel. Es muss endlich mehr für die Vereinbarkeit von Arbeit und Leben getan werden.“


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